Mondsonden SLIM und Odysseus schief gelandet
2024-03-06
SLIM, der Mondlander der japanischen Weltraumagentur JAXA mit Amateurfunklizenz, war erfolgreich auf dem Mond gelandet und hatte auch kurz gesendet. Doch dann verstummte SLIM, weil er zwar weich, doch auf der Seite gelandet war (hier ein vom Rover LEV-2 aufgenommenes Bild), weshalb die Solarzellen zu wenig Strom produzieren und die Sonde nach wenigen Stunden in Standby geschaltet werden musste.
Technisch funktioniert das aus mehreren Komponenten bestehende System jedoch weiterhin: Ende Januar konnte zumindest ein verschwommenes Bild übertragen werden und im Februar, als die Sonde wieder im Sonnenlicht war, gelang ein Kommunikationsversuch der JAXA und es konnte ein weiteres Mondbild übertragen werden.
Allerdings ergab sich, dass die Funkanlage in der Mond-Mittagshitze auf über 100°C aufgeheizt wurde mit dem Risiko, sie bei weiterem Senden zu zerstören. Deshalb wurde die Sonde zunächst wieder abgeschaltet und man will einen weiteren Sendeversuch starten, wenn sie wieder mehr in den Mondschatten gerät und abkühlt. Dann wird der Akku allerdings wiederum nicht mehr geladen und es kann daher nicht lange gesendet werden. Es wird also wohl nur eine monatliche kurze Sendung möglich sein, solange die Elektronik der Sonde mitspielt.
Weiche Landungen auf dem Mond sind und bleiben schwierig. Odysseus, der ersten US-Mondlandung im Februar 2024 nach Apollo 17 von 1972 und der ersten privat finanzierten Mondmission, erging es ebenso wie SLIM: Die weiche Landung gelang zwar, doch ein Bein der Sonde brach, sodass sie ebenfalls umfiel und die Solarzellen nicht die erhoffte Leistung liefern. Auch hier musste deshalb bis auf Weiteres abgeschaltet werden; nur ein Bild von Mond, Sonne und Erde konnte zuvor noch übertragen werden.
DL2MCD