Editorial FUNKAMATEUR 10/2023
Ein ganzes Arbeitsleben für den Amateurfunk
Mit dieser Ausgabe verabschiedet sich unser Chefredakteur Dr.-Ing. Werner Hegewald, DL2RD, in den Ruhestand. Seit seinem Eintritt in den Verlag im Juli 1999 hat er an insgesamt 290 Ausgaben mitgewirkt, seit November 2005 mit voller Verantwortung für den Inhalt und die Einhaltung der Terminpläne.
Als FUNKAMATEUR-Autor trat Werner erstmals 1982 in Erscheinung und mit seinem Projekt „2-m-FM-Funksprechgerät mit 600-kHz-ZF“ zeigte er sich ein Jahr später als ambitionierter Selbstbauer. Nach Studium und Promotion an der TU Dresden gründete er 1990 einen Ingenieurbetrieb für Funk- und Kommunikationstechnik und machte sich nicht nur in Sachsen als Amateurfunkfachhändler einen Namen.
Insgesamt waren dies ideale Voraussetzungen, um später als Redakteur beim FUNKAMATEUR zu arbeiten. Mit Kompetenz und Erfahrung, einer strukturierten Arbeitsweise und seinem Bestreben, den Lesern jeden Monat ein interessantes Heft zu liefern, hat er fachliche Standards gesetzt. Zudem hat er ganz maßgeblich dazu beigetragen, dass der FUNKAMATEUR heute eine international angesehene und wirtschaftlich erfolgreiche Zeitschrift ist.
Nach dem Ausscheiden von Bernd Petermann, DJ1TO, im Jahr 2001 hat Werner Hegewald den Posten des Chefredakteurs übernommen und die damit verbundenen Aufgaben mit großem persönlichem Einsatz gelöst. Er trug jeden Monat die Verantwortung für die pünktliche Fertigstellung, bestimmte von da an maßgeblich das inhaltliche Profil der Zeitschrift und nahm sich auch noch die Zeit, alle wichtigen Bücher des Verlages zu lektorieren und gelegentlich ein paar QSOs zu fahren. Auch unsere Website wäre ohne seine Ideen und sein Zutun weit weniger informativ.
Werner pflegte die Kontakte zu unseren rund 200 Autoren und kein Beitrag ging ohne seine kritische Endkontrolle in den Druck. Textliche Schwächen, fehlerhafte Schaltungen, Formeln und Diagramme oder schlechte Fotos hat er niemals durchgehen lassen.
Freilich war abzusehen, dass auch ein Chefredakteur einmal in Rente gehen würde. Daher bemühen wir uns schon seit Jahren, die Redaktion personell zu stärken, wie sich an gelegentlichen Stellenanzeigen unschwer erkennen lässt. Aber der Fachkräftemangel – ein Begriff mit dem Potenzial für das Unwort des Jahrzehnts – trifft auch uns, zumal wir bei der Auswahl der wenigen Bewerber die Messlatte sehr hoch legen. Positiv schlägt zu Buche, dass uns COVID-19 gelehrt hat, wie man auch aus dem Homeoffice eine gute Zeitschrift machen kann. Dadurch kommen jetzt auch Interessenten in Betracht, die ihren Wohnsitz nicht im Raum Berlin haben.
Unser gut eingespieltes Redaktionsteam muss nun bis auf Weiteres ohne Kapitän auskommen. Deshalb arbeiten wir intensiv daran, einen Nachfolger zu finden, der Werners große Fußstapfen füllen kann.
Ganz großen Dank, Werner!
Bleib gesund, genieße das Leben und tue jetzt all die Dinge, die Du Dir noch vorgenommen hast!
73, gd dx es awdh
Knut Theurich, DG0ZB,
im Namen des ganzen Teams
P.S. Selbstredend wird Werner als Konsultant weiterhin zur Verfügung stehen.