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Editorial FUNKAMATEUR 7/2025


„Wie Sie sehen, sehen Sie nichts“: Gefahr Blackout

Hierzulande sind die großen Stromausfälle mittlerweile in Vergessenheit geraten: etwa im Katastrophenwinter 1978/79 durch schneelastbedingte Hochspannungsmastbrüche im Westen und Schwierigkeiten bei der Braunkohleförderung im Osten Deutschlands oder am 4. November 2006 europaweit durch das Abschalten einer wichtigen 380-kV-Leitung zur Ausschiffung des Kreuzfahrtschiffs Norwegian Pearl. Im Alltag sind die Stromnetze dagegen in ganz Europa nach dem Wachstum der regenerativen Energien ziemlich stabil.

Doch schon kleine Ursachen lassen diese vermeintliche Sicherheit kippen, wie man zuletzt Ende April in Spanien und Portugal sah. Die genaue Ursache für diesen Blackout wird immer noch diskutiert, von Sonnenwind über Hackerangriffe bis zu Bedienfehlern käme vieles infrage. Der hohe Vernetzungsgrad der Stromnetze stabilisiert diese zwar einerseits, kann aber andererseits bei Problemen zur unerwünschten Eskalation führen.

Hacker legten schon 2015 das Stromnetz der Ukraine lahm, später waren russische Bomben noch „erfolgreicher“. Die Gefahr durch Hackerangriffe – in diesem Fall auf Smart Meter – samt möglicher Folgen hat Marc Elsberg in seinem lesenswerten Roman „Blackout“ bereits 2012 ausführlich und plausibel beschrieben. Die Ursache waren dort sogenannte Lastabwürfe, die den Stromverbrauch massiv senken und das Netz dadurch destabilisieren.

Wurden diese im Roman provoziert, können sie im realen Netz ungewollt automatisch stattfinden, und zwar auch umgekehrt als Abwurf von Strom­lieferanten, vom Großkraftwerk bis zum Mini-Wechselrichter am Balkonkraftwerk: Sobald die Netzfrequenz um mehr als einige Prozent von 50 Hz abweicht, etwa durch nicht mehr ohne Weiteres ausgleichbare Unter- oder Überlast, gehen die meisten Anlagen vom Netz. Dies kann zu einer Kettenreaktion führen.

Tatsächlich reichen plötzliche Leistungsschwankungen über 3 GW aus, um das europäische Verbundnetz aus dem Gleichgewicht zu bringen. Der Verband Solarpower Europe sorgt sich um die zahlreichen cloudvernetzten Wechselrichter aus chinesischer Produktion, die zwar gestaffelte, aber dennoch ähn­liche Abschaltkritereien haben und zudem durch staatlich finanzierte oder ­eigenmächtig agierende Hacker abgeschaltet werden könnten. Marktführer Huawei, in 5G-Netzen hierzulande inzwischen aus Sicherheitsgründen aus­geschlossen, hat laut Risikomanagement-Dienstleister DNV eine Kapazität von 114 GW in europäischen Solarparks installiert. Sechs weitere chinesische Wechselrichterhersteller haben ebenfalls jeweils über 5 GW in Europa potenziell unter Kontrolle.

Es wäre auch deshalb grob fahrlässig, trotz eines prinzipiell stabilen deutschen Stromnetzes nicht auf möglicherweise mehrtägige Störungen vorbereitet zu sein. Dazu gehört unbedingt, die eigene Funkanlage längere Zeit aus netz­unabhängigen Stromquellen speisen zu können, denn die öffentliche Kommunikationsinfrastruktur, ob kommerzieller Mobilfunk oder behördliches BOS-Netz, kann ebenfalls ausfallen, da sie nur für begrenzte Zeit autark funktioniert.

Es ist für jeden höchste Zeit, zu handeln.


Wolf-Dieter Roth, DL2MCD


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