1. Transistor-QSO über den Atlantik - heute vor 60 Jahren
2016-09-18
Im Sommer 1956 bauten Gus Fallgren, W1OGU, Al Hankinson, W1OSF und Dick Wright, W1UBC, aus Spaß einen kleinen Transistorsender – einfach um auszuprobieren, ob sie damit alle Kontinente erreichen könnten. Die drei Ingenieure konzipierten eine Schaltung rings um zwei Raytheon-Transistoren 2N113, einer davon arbeitete als 7-MHz-Oszillator und der zweite als Frequenzverdoppler und Leistungsverstärker. Der kleine Sender lieferte 78 mW im 20-m-Band.
Am 18. September 1956 sendete Gus Fallgren, W1OGU, mit diesem selbst gebastelten Transistorsender und einer 3-Element-Yagi von seinem Standort Chelmsford, Massachusetts und hatte Funkkontakt mit OZ7BO in Kopenhagen, Dänemark. Sein Signalrapport war 339.
Der benutzte 14-MHz-Sender war der erste mit Transistoren des Herstellers Raytheon. Funkamateure hatten auch zuvor schon transistorisierte Sender gebaut. Diese arbeiteten jedoch im 40-m-Band und überbrückten seinerzeit bis zu 1300 km. Fallgrens transatlantischer 6000-km-Kontakt entsprach immerhin einer Relation von 77000 km pro Watt.
Raytheon dokumentierte dieses historische Ereignis in der Februarausgabe 1957 der Radio and Television News, zusammen mit einem Foto, das W1OGU mit dem batteriebetriebenen Transistorsender in seinem Shack zeigt. Auch andere Publikationen griffen diese Nachricht auf. Schon zuvor, im November 1956, berichtete QST “Stray”, dass Fallgren mit seiner kleinen Station KP4, TI2, OZ7 und G3 gearbeitet hätte und in VK gehört worden sei.
Der ursprüngliche Sender, ein 7,0134-MHz-Quarz, die verwendete Vibroplex-Taste sowie der Logbuchausschnitt, der den historischen Funkkontakt belegt, sind inzwischen Teil der historischen Sammlung der ARRL. Damit werden sowohl die technische Leistung gewürdigt, als auch der Funkamateur Gus Fallgren, der die transatlantische Verbindung damals herstellte.
Red. FA, nach "The ARRL Letter" vom 3. 3. 2016