Deutsches Funk-Kartell und Weltamateurfunktag
2024-04-17
Hintergrund des in jedem Jahr am 18. April stattfindenden Weltamateurfunktages ist die Gründung der Internationalen Amateurfunkunion (IARU). Diese fand vor 99 Jahren in Paris statt. Eingeladen wurden neben Radiobastlern engagierte Sendeamateure (der internationale Begriff Funkamateur wurde übrigens erst auf dem Kongress beschlossen) und Vertreter von Funkvereinigungen aus etwa 25 Nationen. Zu vorbereitenden Gesprächen hatten bereits 1924 amerikanische Funkfreunde europäische Kollegen eingeladen. Deutschland gehörte nicht zu dem Kreis. Zu der Zeit hatte sich gerade erst das Deutsche Funk-Kartell (DFK) gegründet, dessen 100-jähriges Jubiläum wir dieses Jahr mit umfänglicher Historie und einem großen Diplomprogramm begehen. Mehr zum Projekt 100FK siehe https://100fk.de.
Bereits zwei Wochen nach Paris gründete sich die IARU-Gruppe Deutschland mit 50 Mitgliedern des Funktechnischen Vereins (FTV). Die Auswirkungen all dieser Aktivitäten dürften die längst überfällige Abschaffung der Audion-Versuchserlaubnis (AVE) beschleunigt haben. Als die Streichung der AVE sich dann zum 1. September 1925 abzeichnete, war damit das Ende des DFK gekommen, denn der Zweck der Kartellgründung war erreicht. Nach 18 Monaten Wirkens des Deutschen Funk-Kartells erfolgte die Auflösung am 28. Juli 1925 durch die Fusion mit dem Funktechnischen Verein (FTV) zum Deutschen Funktechnischen Verband (DFTV), einem der historischen Vorläufer des DARC.
Der morgige Weltamateurfunktag ist eine gute Gelegenheit, sich Zeit zu nehmen und den Gründungskongress der IARU einmal aus Sicht der deutschen Delegierten nachzuempfinden.
Ausführlich unter https://100fk.de/weltamateurfunktag.
Viel Spaß dabei wünscht das Orga-Team 100FK.
Uwe Hansen, DL2SWR