Vor 75 Jahren: Das erste Es-QSO im 2-m-Band
2025-06-22
Am 24. Juni 1950 fand eine Funkverbindung zwischen W5VY und W8WXV auf dem 2-m-Band über eine Distanz von 1196 Meilen (1925 km) statt. Dieser Kontakt gilt als das erste nachweisliche ES-QSO im 2-m-Band.
Der VHF-UHF-Herausgeber E. M. Brown, W2PAU, berichtete in der Augustausgabe der CQ Amateur Radio Folgendes:
"Am Morgen des 24. Juni stellte Pat, W5VY, aus San Antonio, Texas, fest, dass die Bedingungen im 2- und 6-m-Band hervorragend waren. Obwohl in den frühen Morgenstunden im 2-m-Band angehobene Bedingungen waren, schienen diese sich nun zu verflüchtigen. Aber auf 50 MHz war alles offen. W8s und W9s kamen herein und der Zeiger des S-Meters klebte am Anschlag.
Pat erinnert sich, dass er selten so starke Signale auf 50 MHz aus dieser Richtung gehört hat. Als er das UKW-Rundfunkband checkte, bemerkte er die Überreichweiten bei 108 MHz. Er kündigte auf 50 MHz einen Frequenzwechsel auf 144,360 MHz an, in der Hoffnung, dass einige Funkamateure dorthin mitkommen.
Al, W8WXV, aus Shiloh (in der Nähe von Mansfield), Ohio, fand das 6-m-Band offen für W5 und hörte die Ankündigung von W5VY und konnte ihn gleich zu Beginn seines ersten CQ-Rufes in CW mit S7 aufnehmen. Al rief in Phonie an, bekam aber zunächst keine Antwort, weil Pat glaubte, jemand mache einen Scherz mit ihm. Drei Anrufe waren nötig. Die Bedingungen waren nicht stabil, doch das QSO konnte in CW beendet werden.
Zur verwendeten Technik: W8WXV verwendete in der Endstufe seines TX eine 829B-Röhre mit einer Eingangsleistung von etwa 75 W. Die Antenne war ein 45°-Winkelreflektor (gemessener Gewinn von 12 dB) in etwa 14 m Höhe. Sein RX war ein quarzgesteuerter Konverter mit zwei kaskadierten 6J4, der in einen Kurzwellen-RX integriert war.
W5VY fuhr 1 KW Eingangsleistung in ein Paar 4-125er Trioden. Seine Antenne war ein 4-über-4-gestocktes Array, mit 5/8-Wellenlängen Abstand zwischen den Abschnitten, etwa 17 m über Grund. Über den RX von Pat sind keine Informationen vorhanden. Auf beiden Seiten des QSOs wurde horizontale Polarisation verwendet."
Andreas Bilsing, DM4TG