USA: Funkamateure wehren sich gegen Gebühren
2020-11-03
ARRL ruft Mitglieder zum Widerspruch auf
Die US-amerikanische Fernmeldebhörde FCC plant, unter anderem für die Erteilung von Amateurfunkgenehmigungen eine Gebühr einzuführen. Der Amateurfunkverband ARRL ruft Funkamateure auf, dagegen entschiedenen Protest einzulegen.
Die Federal Communications Commission (FCC) hatte den Plan zur Einführung einer neuen Gebührenordnung am 15. Oktober im Mitteilungsblatt The Federal Register veröffentlicht und um Kommentare bis spätestens 16. November gebeten. Die ARRL hat sich in einer ausführlichen Stellungnahme bereits gegen Gebühren ausgesprochen und ruft nun jedes Mitglied dazu auf, dies fristgerecht ebenso zu tun.
Der Plan der FCC sieht vor, dass Funkamateure künftig für jeden Antrag einer Amateurfunkgenehmigung, deren in den USA regelmäßig erforderliche Verlängerung, den Wechsel in eine höhere Genehmigungsklasse sowie die Zuteilung eines Sonderrufzeichens jeweils eine Gebühr in Höhe von 50 US-Dollar bezahlen. Auch die Zusendung einer ausgedruckten Amateurfunkgenehmigung soll fortan 50 US-Dollar kosten. In den vergangenen Jahren war der Amateurfunkdienst in den USA von solchen Gebühren ausgenommen.
Hintergrund dieses Sinneswandels seitens der FCC sind Vorgaben der Regierung, die Finanzierung der Behörde neu zu regeln. Der 2018 vom US-Kongress beschlossene sogenannte Ray Baum´s Act sieht vor, dass die US-Fernmeldebehörde künftig vermehrt durch die Erhebung von Antragsgebühren kostendeckend finanziert wird. Dies betrifft sämtliche bei der FCC gestellten Lizenzanträge, also nicht allein die der Funkamateure. Weiterhin ausgenommen ist der Amateurfunkdienst von jährlichen Regulierungsgebühren.
Die ARRL bittet ihre Mitglieder, in Kommentaren gegenüber der FCC die positiven Beiträge des Amateurfunkdienstes für die Gesellschaft hervorzuheben und gibt in einem Leitfaden weitere Anregungen zur Argumentation. Diese betonen etwa die Rolle von Funkamateuren bei der freiwilligen Unterstützung der Kommunikation bei Katastrophen- und anderen Notfällen. Zudem weist man darauf hin, dass sich viele junge Funkamateure in den Bereichen Ingenieurwesen, Funktechnologie sowie Kommunikation ausbilden lassen und eine entsprechende berufliche Laufbahn einschlagen.
Info ARRL
Red. FA/-joi