CES: BMW Panoramic I-Drive und Dolby im Cadillac
2025-01-11
Auch wenn das Design mit riesigen, sinnlosen Verbrenner-Kühlergrills zuletzt versuchte, das genaue Gegenteil zu suggerieren, hat sich der Autohersteller BMW, der ja einst mit dem i3 führend in Sachen Elektromobilität war, inzwischen wieder dem Elektro-Thema verschrieben. Und der Neuen Klasse sowie dem Panoramic iDrive, welche auf der CES in Las Vegas präsentiert wird.
Bei ersterer soll es sich um eine „Software Defined Vehicle“-Plattform handeln. Vermutlich bedeutet dies, viele Funktionen per Update nachkaufen zu können. Leider handelt es nicht mehr wie einst beim i3 um E-Kleinwagen, sondern weitere dicke und – es handelt sich ja um BMWs – häufig auch noch falsch parkende SUVs.
Zweiteres ist eine über die gesamte Breite der Windschutzscheibe laufende in diese eingeblendete Anzeige (Head up display) mit Navigations- und Fahrhinweisen zusätzlich zum Infotainment-Display. Welches sich hier vernünftigerweise auf eine nicht wie bei Tesla & Co. dominierende kinotaugliche Größe beschränkt. Immer muss auch BMW nicht monströs sein.
Andere Hersteller sehen dies anders. Dolby bringt aktuell einerseits Dolby Atmos in mehr Autos, sodass einem im neuen Cadillac OPTIQ aus 19 AKG-Lautsprechern nun auch Töne von oben beglücken. Dieser schaut dabei nicht aus, wie man sich einen Cadillac vorstellt, sondern wieder einmal wie ein hungriger und nicht windschnittiger BMW-SUV mit großem Kühlergrill, obwohl auch er elektrisch fährt. Und nun aber ein 33-Zoll (84 cm) Display mit 9K Auflösung und über 1 Mrd. Farben bietet.
Klingt nach Autokino – nur im eigenen Auto, ohne Gemeinschaftserlebnis mit großer Leinwand. Und ja, auch hier, beim Bild, ist Dolby aktiv: Dolby Vision soll HDR-Bild auch ins Auto bringen, mit mehr Farben, echten Schwarztönen, helleren Farben und unglaublichen Details aus Ihren Lieblingsfilmen, Streaming-Serien, Spielen und Live-Sportinhalten, so die Pressemeldung hierzu. Als erstes Auto mit diesem Kinosystem wird der E-Van Li Xing Mega auf der CES gezeigt, der auch nur 10 Minuten für eine Ladung von 10 auf 80% benötigt, eine entsprechend leistungsfähige Ladestation vorausgesetzt.
Einfach nur Knutschen im Auto war also gestern, aber in einem Van mag die Filmguckerei zumindest sinnvoll sein, sofern die Kino-Funktionen im Fahrbetrieb gesperrt sind. Die Funktion, für die Dolby dagegen älteren Semestern noch bekannt sein dürfte – Rauschunterdrückung – findet dagegen keinen Weg ins moderne Auto. Sie war ja für Kassettenlaufwerke, nicht Trinker, und auch da fand sie sich nie im Automobil wieder, das seinerzeit viel zu laut war für eine sinnvolle Nutzung dieser Funktion.
DL2MCD