CES2019: Rollen, Falten, Wegstecken
2019-01-11
Eigentlich sind Klapphandys ja ein alter Hut, das erste kam vor 23 Jahren auf den Markt. Doch heute sind nur noch Smartphones mit Wischbildschirm salonfähig, und da ist es es schon etwas komplizierter mit dem Einklappen. Der hierzulande unbekannte chinesische Hersteller Royole zeigt auf der CES sein Modell FlexPai, auch LG und Samsung arbeiten am Falt-Touchscreen. Tatsächlich in Stückzahlen lieferbar ist aber noch keins der faltbaren Geräte.
Auch aufrollbare Fernsehdisplays gab es auf der CES von Samsung und LG zu sehen - lieferbar sind sie allerdings ebenfalls noch nicht. Ganz so einfach wie einst mit der Dia-Leinwand geht das halt nicht und ob man es wirklich braucht und will, ist die andere Frage - ein an der Wand hängender Bildschirm muss schließlich nicht erst ausgerollt werden. Beim Samsung-Gerät sind so beispielsweise beim Einschalten zunächst nur Newsticker auf einem schmalen Streifen darstellbar, ein normales Bild gibt es erst nach dem vollständigen Ausrollen.
Wenn die Rolltechnik tatsächlich kostengünstig und langzeitstabil umgesetzt werden kann, will Samsung jedoch später auch ein Smartphone zum Ausrollen produzieren.
Auch anderweitig testet Samsung neue Displays: So wurde ein OLED-Fernseher mit "Quantenpunkten" gezeigt. Hier wird also das selbstleuchtende OLED nicht in den Grundfarben Blau, Grün und Rot direkt genutzt, sondern mit fluoreszierenden Farbstoffen von Blau auf Rot und Grün umgesetzt. Der Vorteil könnte sein, dass sich dann die drei OLED-Farben nicht unterschiedlich schnell abnutzen.
BMW zeigte ein selbstfahrendes Motorrad R 1200 GS. Dies ist jedoch nicht wie bei den selbstfahrenden Autos zur Passagierbeförderung bestimmt, was schon sehr viel Mut erfordern dürfte, sondern soll lediglich der Forschung dienen. Es fuhr daher nur ohne Passagier und konnte über eine Fernbedienung mit Joystick gesteuert werden.
Neben derartigen Zukunftsstudien sind auf der CES jedoch auch bereits lieferbare Produkte zu sehen. So mit der Door View Cam von Ring eine Türkamera, die als logische Fortsetzung der im FUNKAMATEUR 2/2018, S. 124 vorgestellten Videotürklingeln nicht nur eine Bildübertragung erlaubt, sondern die Besucher sogar erkennen soll, um dann gegebenenfalls automatisch zu öffnen. Die akkubetriebene Kamera kann dabei direkt anstelle eines normalen Türspions eingebaut werden, bietet Nachtsicht und Erschütterungserkennung - es kann also auch angeklopft statt geklingelt werden. Sie soll im Laufe des Jahres für 199 € auf den Markt kommen und erspart Installationsarbeiten und Umbauten in Mietwohnungen.
DL2MCD