TV-Dokumentation: Wende im Eis
2020-10-13
Die Geschichte der letzten DDR-Antarktisforscher
Es sollte das größte Abenteuer ihres Lebens werden: ein Forschungsaufenthalt in der Antarktis. Dreizehn DDR-Wissenschaftler und Techniker brachen 1989 von Ostberlin zur Forschungsstation Georg Forster auf. Dass sich ihr Leben, ihre Heimat während dieser Expedition von Grund auf verändern würde, ahnten sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Den Mauerfall am 9. November registrierten die Forscher erst einen Tag später über Kurzwellenfunk – und glaubten es zunächst nicht. Zu unwirklich waren die Ereignisse ohne die Bilder, die damals um die Welt gingen.
In den folgenden Monaten bekamen die Expeditionsteilnehmer die rasanten Veränderungen in ihrer Heimat nur aus der Ferne mit. Vor Ort ging die Forschungsarbeit weiter: Das DDR-Ozonprogramm lieferte wichtige Daten für die internationale Forschung, der herausfordernde Alltag band viel Aufmerksamkeit, trotz der Entwicklungen zu Hause. Wichtigster Anlaufpunkt für alle Gedanken und Fragen wurden die Kolleginnen der westdeutschen Forschungsstation, die als erstes reines Frauenteam zeitgleich in der Antarktis überwinterten – Hunderte Kilometer von der DDR-Forschungsstation entfernt. Über Kurzwellenfunk gingen die Männer aus dem Osten und die Frauen aus dem Westen gemeinsam durch diese besondere Zeit, bis die DDR-Forscher im Frühjahr 1991 zurückkehrten in ein für sie noch fremdes Land.
Der Dokumentarfilm „Wende im Eis - Die Geschichte der letzten DDR-Antarktisforscher“ rekonstruiert anhand von Zeitzeugenberichten, Tagebuchauszügen, Briefen, Filmmaterial und grandiosen Landschaftsaufnahmen die Gedanken und Gefühle der letzten DDR-Antarktisforscher.
Die nächste Ausstrahlung beim TV-Sender ARTE erfolgt am morgigen Mittwoch, den 14. Oktober, ab 9.25 Uhr. Außerdem ist die Dokumentation noch bis 30. Dezember in der ARTE-Mediathek online abrufbar. Ein halbstündiges Hörfunk-Feature zum gleichen Thema strahlte MDR Kultur am 3. Oktober aus und ist über die ARD-Audiothek weiterhin hörbar.
Über eine frühere Version der TV-Dokumentation aus dem Jahr 2010 berichteten wir kürzlich.
Info MDR und ARTE
Red. FA / -joi