Funkamateure unterstützen Forschung
2015-09-18
Fledermäuse sendeten auf 150 MHz
Seit dem 30. August 2015 waren in einigen Regionen Deutschlands auf den VHF-Frequenzen 150,090 MHz, 150,125 MHz, 150,165 MHz und 150,200 MHz ungewöhnliche Funksignale zu hören. Diese stammten von vier Minisendern, die zuvor gefangenen Exemplaren der Rauhautfledermaus, einer fernwandernden Fledermausart, mit auf die Reise gegeben wurden.
Ziel des Projektes war es, die Reiserouten der Tiere zu erkunden und die Organisatoren baten hierfür ausdrücklich die Funkamateure um ihre Unterstützung durch die Beobachtung der Frequenzen.
Projektleiter Bernd Ohlendorf ist beruflich für den Fledermausschutz in Sachsen-Anhalt tätig, privat engagiert er sich zudem als Vorstand des Arbeitskreises Fledermäuse Sachsen-Anhalt e.V.: „Wir sind immer bemüht, viele Partner im Boot zu haben, um unsere naturwissenschaftlichen Forschungen und den Artenschutz umzusetzen.“
In einem ersten Resümee zeigte sich Ohlendorf nun begeistert von der Unterstützung durch die Funkamateure: „Wir haben zwei von vier Rauhautfledermäusen sicher lokalisiert bekommen. Von einem weiteren Tier haben wir keine Kenntnisse, von einem anderen wissen wir, dass der Sender verloren gegangen ist.“
Das Projekt sei nur möglich gewesen, weil sich einige Funkamateure sehr intensiv eingebracht haben. „Eine Fledermaus ist in einer Nacht über 400 km geflogen. Das ist mehr als wir je erwartet hatten.“ Derzeit versuchen niederländische Kollegen, den Aufenthaltsort eines der Tiere zu peilen.
Im kommenden Jahr werden die Fledermausforscher an drei verschiedenen Standorten zwei verschiedene Fledermausarten starten lassen, den Kleinabendsegler und die Rauhautfledermaus. „Ich würde mich freuen, wenn die Funker wieder dabei sind. Ich weiß schon jetzt, dass das Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit sehr groß ist,“ ist sich Bernd Ohlendorf sicher.
tnx Info Bernd Ohlendorf
Red. FA/-joi