Amateurfunkmesse Ham Radio 2015: Weltraumfunk und Digitaltechnik
2015-06-27
40. Ham Radio und 66. Bodenseetreffen der Funkamateure
Noch bis Sonntag informieren sich Funkamateure sowie andere Interessenten in den Hallen der Messe Friedrichshafen über neue Produkte, besuchen Vorträge und tauschen Erfahrungen mit Hobbykollegen aus.
Dass der Amateurfunkdienst bis in den Weltraum reicht, rief Oliver Amend, DG6BCE, in seinem Vortrag während der Messeeröffnung am Freitag in Erinnerung. Der Vizepräsident von ARISS International (Amateurfunk auf der Internationalen Raumstation) skizzierte kurz die Entwicklung bis zum Amateurfunkbetrieb aus dem Weltraum.
Gegründet wurde ARISS, so DG6BCE, um Jugendlichen einen neuen Zugang zu Technologie und Naturwissenschaften zu ermöglichen. Satellitenfunk eigne sich dafür sehr gut und die Aussicht, mit einem Astronauten bzw. Kosmonauten per Amateurfunk zu sprechen, sei sehr reizvoll für die Schüler. Dies belegen die mittlerweile mehr als 1000 Schulkontakte sowie eine lange Warteliste weiterer Interessenten.
Steffen Schöppe, DL7ATE, Vorsitzender des DARC e.V., betonte den technologischen Fortschritt beim Amateurfunkdienst. Dieser ermögliche es Funkamateuren, mit immer geringerer Sendeleistung immer größere Entfernungen zu überbrücken.
Ziel der Ham Radio 2015 sei es, zu zeigen, dass der Amateurfunk weiterhin mit technischen Neuheiten aufwarten kann. So gehöre in diesem Jahr die zunehmende Digitalisierung des Amateurfunkdienstes zu den thematischen Schwerpunkten des Vortragsprogramms.
DL7ATE stellte bei dieser Gelegenheit die Initiative „New Radio“ (s. Bericht in FA 7/2015, S. 719) vor. Gemeinsam von DARC und ÖVSV ins Leben gerufen, will man Anregungen für zeitgemäße Funkgeräte entwickeln und diese Vorschläge den Gerätherstellern übergeben.
In den Ortsverbänden, so kündete Steffen Schöppe an, wolle man die Arbeit verstärken und dabei den Spaß am gemeinsamen Hobby in den Vordergrund stellen. Als Beitrag zur Deregulierung des Amateurfunkdienstes strebe der DARC e.V. zudem an, Interessierte nicht nur auszubilden, sondern künftig auch die Prüfungen selbst abzunehmen.
Red. FA/-joi