Frankfurtern gelingt drahtlose Datenübertragung mit 200 GBit/s
2023-03-21
Einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord haben Forschende am IHP – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik aufgestellt. Die von den Wissenschaftlern in Frankfurt (Oder) entworfene Schaltung kann drahtlos Daten mit bis zu 200 GBit/s übertragen. Damit übertrifft sie den bisherigen Rekord, zuletzt im Jahr 2019 veröffentlich, der bei rund 120 GBit/s lag. Die Ergebnisse der Entwicklung wurden, nach der Prüfung durch Fachleute im Peer-Review-Verfahren, im renommierten IEEE Journal of Solid-State Circuits-Magazin veröffentlicht.
Ein Forschungsteam am IHP hat damit weltweit zum ersten Mal die generelle Machbarkeit von extrem hohen Datenübertragungen im sogenannten D-Band (f = 110…170 GHz) bewiesen und eine Grundvoraussetzung geschaffen, um Anwendungen für die nächste Generation der Mobilkommunikation (6G) zu realisieren.
Der IHP-Wissenschaftler Alper Karakuzulu und seine Arbeitsgruppe unter Leitung von Dr. Andrea Malignaggi haben innerhalb der 130-nm-SiGe-BiCMOS-Technologie diesen neuen Chip entwickelt, der Sender, Empfänger und On-Chip-Antennen enthält sowie eine Datenübertragung von 200 GBit/s ermöglicht. Das Ergebnis, die Übertragung über eine Entfernung von zunächst 15 cm, ist Basis für die Weiterentwicklung der Technologie.
Das IHP liefert mit seiner Forschung somit einen wichtigen Beitrag, um die technologische Souveränität sowie die Position Deutschlands und Europas im internationalen Wettbewerb um 6G [Wikipedia] zu stärken.
Red. FA/-rd, nach PI
Foto: IHP