Starke Iono-Scatter-Ausbreitung am 10. und 11.6.
2017-06-11
Neben den Standard-Ausbreitungen wie Tropo, Meteorscatter, Sporadic E oder Aurora sind im UKW-Bereich auch exotische Modi bekannt. Einer davon ist Iono-Scatter. Hier werden Funkwellen in Höhen von etwa 60 … 80 km über dem Erdboden an Verwirbelungen in der D-Schicht gestreut. Dabei können Entfernungen bis zu 2000 km überbrückt werden.
Die Signale zeichnen sich durch schnelles und starkes Fading aus. Mitunter haben sie Echo-Charakter. Meist tritt Ionoscatter auf 50 und 70 MHz auf. Auf 2 m ist es eher selten.
Am Wochenende 10./11. Juni ging es in der D-Schicht hoch her: OH6KTL (KP02OJ) und OH4LA (KP20LG) arbeiteten auf 144 MHz nach ON/PA und DL. Gleichzeitig waren QSOs aus G nach I und 9A möglich. Dabei lagen die Feldstärken in Bereichen von S5 und mehr, was für diese Ausbreitung sehr unüblich ist. Wie Reiner, DF1JC, freuten sich noch viele andere OM über ihre ersten Iono-Scatter-QSOs.
Als Stationsausrüstung reichen eine Langyagi und 500 W völlig aus, wenngleich die EME-Setups aufgrund ihrer Strahlungsbündelung im Vorteil sind. Mehr dazu im August im UKW-QTC.
DF2ZC