Weltraumteleskop hat Spiegelsystem entfaltet
2022-03-19
Das am 25. Dezember 21 mit einer Ariane-Rakete gestartete und am 24. Januar in seine vorgesehene Umlaufbahn um den 1,5 Mio. km entfernten Lagrange-Punkt L2 [Wikipedia] eingeschwenkte James-Webb-Weltraumteleskop hat bei der Ausrichtung seines Spiegelsystems einen weiteren Meilenstein erreicht. Es gelang, die während des Hinfluges eingeklappten 18 Spiegelsegmente zu entfalten. Zum Ausrichten der Spiegelsegmente wurde als erstes Ziel ein 260 Lichtjahre entfernter Stern im Großen Bären ausgewählt.
Nach Abschluss der entscheidenden Spiegelausrichtungsschritte erwarten die Ingenieure der NASA/ESA/CSA, dass die optische Leistung von Webb die wissenschaftlichen Ziele, für die das Observatorium gebaut wurde, erreichen oder übertreffen wird. Das Team fand keine kritischen Probleme und keine messbare Kontamination oder Blockierung des optischen Pfads von Webb. Das Observatorium ist in der Lage, erfolgreich Licht von entfernten Objekten zu sammeln und es ohne Probleme an seine Instrumente zu liefern.
Obwohl es noch Monate dauern wird, bis Webb endlich seine neue Sicht auf den Kosmos liefert, ist man zuversichtlich, dass Webbs erstes optisches System seiner Art so gut wie möglich funktioniert. Die Übertragung der Bilddaten erfolgt, nebenbei bemerkt, über eine bewegliche 60-cm-Parabolantenne bei 26 GHz.
Mit 25 m2 Spiegelfläche ist das 10 Mrd. US-$ teure und nach dem früheren NASA-Administrator James Edwin Webb benannte Weltraumteleskop [Wikipedia] in der Lage, tiefer in das Universum zu blicken als alle von Menschenhand geschaffenen Apparaturen vor ihm. Sein Vorgänger, das lediglich ≈ 550 km von der Erdfe entfernte Hubble-Weltraumteleskop [Wikipedia], kann nur mit etwa 4,5 m2 Spiegelfläche aufwarten.
Red. FA/-rd