Alexander Gerst, KF5ONO, auf der ISS eingetroffen
2014-05-29
Der deutsche Raumfahrer Dr. Alexander Gerst, KF5ONO, ist heute um 5.52 Uhr MESZ auf der ISS eingetroffen, wo er als Wissenschaftsastronaut und Flugingenieur tätig werden soll. Im Rahmen der Mission "Blue Dot" (Blauer Punkt) wird er auf der ISS rund 100 Experimente aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen von der Materialphysik über die Raumfahrtmedizin bis hin zur Biologie durchführen.
Der Hinflug erfolgte gemeinsam mit dem Russen Maxim Surajew und dem US-Amerikaner Reid Wiseman, KF5LKT, an Bord einer Sojus-Trägerrakete TMA-13M, die am 28. Mai 2014 um 21.57 Uhr MESZ vom Weltraumbahnhof Baikonur (Kasachstan) startete. Bereits an Bord der ISS sind ferner der Kommandant Dr. Steve Swanson (USA) sowie die Flugingenieure Alexander Skvortsov (Russland) und Oleg Artemyev (Lettland).
Gerst ist nach Thomas Reiter, DF4TR, und Hans Schlegel, DG1KIH, der dritte Deutsche an Bord der ISS und der elfte deutsche Raumfahrer überhaupt. Zum Start waren als Ehrengäste auch die beiden ersten deutschen Raumfahrer Dr. Sigmund Jähn und Dr. Ulf Merbold, DB1KM, eingeladen.
Nach eigener Aussage (beim Video "Ein Mann und seine Mission" auf den Rechtspfeil klicken, um zum Video "Ein Porträt des Astronauten" zu gelangen) ist der 1976 geborene und im süddeutschen Künzelsau aufgewachsene Geophysiker bereits mit sechs Jahren durch seinen leider schon verstorbenen Großvater Franz Hergenröther, DK1LC (tnx Info DD1US!), mit dem Amateurfunk in Berührung gekommen. Dass er dabei bereits 1982 im Shack des Opas seine eigene Stimme 2,5 s nach dem Aussenden vom Mond zurückgehört haben soll, beeindruckt insofern, weil ein EME-QSO in Fonie eine extrem leistungsfähige Station erfordert, über die auch heute nur wenige deutsche Funkamateure verfügen — wie z. B. DL7YC.
Laut DARC e. V. sind Kontakte einiger Schulstationen mit KF5ONO geplant. Ob einer der Kosmonauten Zeit für Gelegenheits-QSOs findet, bleibt abzuwarten; Interessenten sollten sich hier informieren und während der Überflüge die Frequenz 145,800 MHz beobachten. Weitere ständig aktualisierte Informationen zur ISS-Mission Nr. 40 gibt es bei der DLR.
Red. FA/-rd