Leoniden: Sternschnuppenglück für Funkamateure
2015-11-08
Beobachtung des Naturschauspiels auch durch Empfang der Bake SK4MPI
Für Meteor-Scatter-Liebhaber wie auch für Sternengucker gleichermaßen interessant ist der im sichtbaren Bereich etwa vom 10. bis zum 18. November (mit einem schwach ausgeprägten Maximum am 18. 11. gegen 0411 UTC) andauernde Meteorschauer der Leoniden. Dieser wird von Bruchstücken des Kometen Tempel-Tuttle verursacht. Das Maximum soll in diesem Jahr nur eine eher geringe Zenitrate (ZHR) von 20 Meteoren pro Stunde erreichen. Die Leoniden sind gleichwohl ähnlich bedeutend wie Geminiden (Dezember), Quadrantiden (Januar), Perseiden (August) und Orioniden (Oktober). Aufgrund der vergleichsweise hohen Eintrittsgeschwindigkeit der Meteore dieses Stroms (71 km/s) ziehen die Sternschnuppen relativ schnell den Himmel entlang.
Von Funkamateuren für MS-QSOs nutzbar ist sogar die Zeit etwa vom 6. November bis zum 30. November. Wer die Meteor-Aktivität lediglich empfangsseitig verfolgen will, kann mit einem für SSB und CW tauglichen Empfänger und einer nach Norden zeigenden Richtantenne (Polarisation ist gleichgültig) auf der Frequenz 144,412 MHz die mit 200 W aus JP70NJ sendende Bake SK4MPI verfolgen. Im Laufe der Zeit sollten Pings oder gar Bursts zu hören sein. Lange Bursts sind wegen der o. g. hohen Eintrittsgeschwindigkeit unwahrscheinlich. Hörbeispiele gibt es z. B. auf der Website von Martina, DL7MAR. Ganz ohne Empfänger und Antenne gelingt das auch mit einem Web-SDR, z. B. dem von DG8NGN auf dem Münchner Olympiaturm).
Die Meteoraktivität ist in der rechten Spalte der Internet-Präsentation des FUNKAMATEURs unter KW/UKW-Ausbreitung in der Zeile MS ablesbar – sogar während Sie diese Meldung lesen! Eine Legende zu den Farben befindet sich in der Zeile darunter.
Der Radiant – die Stelle am Himmel, aus der die Meteore hervorzuquellen scheinen – befindet sich im Sternbild Löwe (lat. Leo – daher der Name). Wann und wo dieses Sternbild zu finden ist, kann man online verfolgen (Java erlauben); dieser Tage geht es nach Mitternacht im Osten auf und ist morgens vor Sonnenaufgang am Südhimmel sichtbar.
Red. FA/-rd