Mascot: Raumsonde hüpfte auf Asteorid Ryugu
2018-10-12
Das Landen von Forschungssonden auf Asteroiden und Kometen ist nicht so einfach. Der Lander Philae war 2015 nur bedingt erfolgreich, weil er sich ungünstig in einer Felsspalte verkeilt hatte, so keine Solarenergie bekam und nur 85 s senden konnte. Es blieb der ESA nur, die Trägersonde Rosetta ein Jahr später ebenfalls auf den Kometen Churyumov-Gerasimenko stürzen zu lassen - für eine sanfte Landung war sie nicht ausgerüstet. So war die Mission nach 20 Jahren doch noch ein Erfolg.
Mehr Glück hatte die japanische JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) nun mit der Weltraummission Hayabusa2 zum Asteroiden Ryugu. Der deutsch-französische Lander Mascot an Bord von Hayabusa2 wurde vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und gebaut in enger Kooperation mit der französischen Raumfahrtagentur CNES (Centre National d'Etudes Spatiales). Die wissenschaftlichen Experimente an Bord von Mascot sind Beiträge des DLR, des Institut d'Astrophysique Spatiale und der Technischen Universität Braunschweig.
Mascot hatte extra einen Schwungarm eingebaut, um sich aus einer ungünstigen Position "heraushüpfen" zu können. Das wurde auch tatsächlich notwendig, da am Anfang nur zwei der vier eingebauten Instrumente nutzbar waren. Nach insgesamt drei Hüpfern waren alle Instrumente nutzbar und die Funkübertragung riss trotzdem nicht ab. Insgesamt konnte der Lander 17 Stunden messen und senden, bevor seine Batterien entladen waren.
Ganz wie geplant verlief allerdings auch diese Expedition nicht: Eigentlich hätte Mascot die ungünstige Landeposition von sich aus erkennen und das Hüpfen starten sollen. Das klappte jedoch nicht, er musste via Funk "angestupst" werden, was insofern schwierig war, als die einfache Funklaufzeit bereits 17 Minuten betrug und somit erst nach fast 40 Minuten erkennbar war, ob der "Hüpfer" von Nutzen war. Tatsächlich noch später, da die Daten auf solche Entfernungen nur langsam übertragbar sind und es somit dauert, bis die Leitstelle etwas Definitives erkennen kann. Am Ende konnten jedoch alle vor Ort aufgenommenen Daten und Bilder auch erfolgreich übertragen werden.
DL2MCD