Kommunikationsübung "Notfunk" in MV
2022-02-22
Mit der Kommunikationsübung "Notfunk" am Samstag, den 19.2.22, erprobte das Land Mecklenburg-Vorpommern die Kommunikation in einem Katastrophenfall. Der Landeskoordinierungs- und Unterstützungsstab zeigte damit, dass die wichtige Dienstleistung "Kommunikation" zwischen den Katastrophenschutzbehörden auch im Ernstfall aufrechterhalten bleibt und bekam dabei Unterstützung durch Funkamateure.
"Dazu haben unsere Fachleute ein mehrstufiges Konzept entwickelt. In der vorletzten Stufe, bevor Nachrichten also per Melder beziehungsweise Kurier verteilt werden, hat das Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern Kontakt zu Amateurfunkern* aufgenommen, um so eine weitere sehr leistungsfähige und belastbare technische Möglichkeit zu etablieren. In dieser ersten großen Übung erproben wir nun die Kommunikationsstrecke von Schwerin nach Vorpommern-Greifswald" – erklärt Innen-Staatssekretär Wolfgang Schmülling, der selbst vor Ort war.
Ziel der Übung war der Aufbau einer unverschlüsselten Sprechfunkverbindung mittels KW über eine Distanz von gut 140 km Luftlinie über das gesamte Bundesland von den Katastrophenschutzbehörden in Schwerin bis zum Standort des Führungsstabes Katastrophenschutz in Gützkow, Landkreis Vorpommern-Greifswald. Wichtig war dabei, dass die Übertragung verständlich funktioniert und der Belastung standhält. Während des Tests werden die genutzten Mittel fortlaufend optimiert.
"Die Zusammenarbeit des Landes sowie der unteren Katastrophenschutzbehörden mit den Amateurfunkern* ist ein großartiges Projekt für unser Bundesland, das nahezu einmalig ist" – so der Staatssekretär. Bisher hat nur Berlin eine offizielle Zusammenarbeit mit Funkamateuren zur Sicherung der Kommunikation in Krisenfällen eingerichtet.
Die erzielten Ergebnisse dienen als Grundlage für weitere Planungen und Konzepte. Genutzt wurde unter anderem ein improvisierter Aufbau der Funkanlage auf der Liegenschaft des Landesamtes für Zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand und Katastrophenschutz Mecklenburg-Vorpommern (LPBK MV). Daher übernimmt das Land die Finanzierung dieser Großübung komplett aus Eigenmitteln.
"Großen Dank richte ich an die vielen teilnehmenden ehrenamtlichen Funkamateure, die uns ihre Kompetenz und eigene Technik für die Übung zur Verfügung stellen“ sagt Staatssekretär Wolfgang Schmülling und ergänzt: „Das Kennenlernen der zuständigen Personen und Örtlichkeiten ist wichtiger Bestandteil dieser Übung. Noch in diesem Halbjahr sind weitere Übungen an der Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz in Malchow sowie den Standorten der unteren Katastrophenschutzbehörden geplant."
Von den lizenzierten Funkamateuren sind in Mecklenburg–Vorpommern etwa 500 im DARC e. V. organisiert. Innerhalb des Bundesverbandes für Amateurfunk hat sich das Fachreferat Notfunk auf die Kommunikation in Krisen- und Katastrophenlagen spezialisiert.
DL2MCD nach PI
* gemeint sind auch hier: Funkamateure