DP0POL/mm wieder auf Kurzwelle aktiv
2021-05-30
FS Polarstern fährt durch die arktische See
Nach Rückkehr der RV Polarstern aus der Antarktis und einem kurzen Werftaufenthalt in Bremerhaven hat der deutsche Forschungseisbrecher am 24. Mai seine Forschungsfahrt PS126 begonnen. Diese führt in die Arktis, von wo sich die Amateurfunkstation an Bord unter dem Rufzeichen DP0POL/mm nun wieder auf Kurzwelle gemeldet hat.
Die WSPR-Bake an Bord ist aktiv, zudem war am gestrigen Samstag, den 29. Mai, Funkverkehr in FT8 zu beobachten. Dieser Digimode dürfte aufgrund der schwierigen Ausbreitungsbedingungen aus der Arktis die bevorzugte Sendeart während dieser Fahrt sein. Der Forschungseisbrecher befindet sich derzeit nahe der Nordwestküste von Spitzbergen. Das Schiff meldet regelmäßig seine aktuelle Position, die auch online abrufbar ist.
Forschungsprojekte während PS126
In der Framstraße zwischen Grönland und Spitzbergen werden gut 50 wissenschaftliche Fahrtteilnehmende die seit über 20 Jahren laufenden Langzeitbeobachtungen im sogenannten AWI-Hausgarten fortsetzen. Sie erforschen dort den Einfluss von Umweltveränderungen auf das arktische Tiefseeökosystem. Die Expedition soll unter anderem dafür genutzt werden, weitere Installationen für das Ozeanbeobachtungssystem FRAM (FRontiers in Arctic marine Monitoring) aufzubauen. FRAM wird kontinuierliche Untersuchungen von der Meeresoberfläche bis in die Tiefsee ermöglichen und zeitnah Daten zur Erdsystem-Dynamik sowie zu Klima- und Ökosystem-Veränderungen liefern.
Neben einem autonomen unbemannten Fluggerät (Unmanned Aerial Vehicle, UAV) setzt das Forschungsteam hierfür verschiedene autonome, in der Wassersäule agierende (Autonomous Underwater Vehicle, AUV) sowie auf dem Tiefseeboden operierende Unterwasserfahrzeuge (Benthic Crawler) ein. Darüber hinaus untersuchen die Forschenden den Eintrag von Plastikmüll in den Ozean. Dabei betrachten sie vertikale Plastikflüsse von der Meeresoberfläche zum Meeresboden und die Wechselwirkungen zwischen Plastik und marinen Organismen.
Bis zur Abfahrt am 24. Mai waren die rund 50 wissenschaftlichen Fahrtteilnehmenden und die gut 40 Polarstern-Crewmitglieder zwei Wochen in Quarantäne in einem Bremerhavener Hotel. Nach drei negativen Corona-PCR-Tests gab es grünes Licht für den Expeditionsstart. Die Polarstern wird am 28. Juni in ihrem Heimathafen Bremerhaven zurückerwartet.
AWI, ergänzt DL1AX
Red. FA/-joi