Gemeinsamer 6-m-Band-Vorschlag der Verwaltungen der CEPT-Länder zur WRC-19
2019-07-08
Bei der letzten Sitzung der PTD-Gruppe (Project Team D) der CEPT Ende Juni in der Schweiz haben sich die Delegierten auf einen gemeinsamen europäischen Vorschlag (ECP, European Common Proposal) zum 50-MHz-Band geeinigt: Die CEPT wird der im Herbst anstehenden WRC-19 den Vorschlag einer sekundären Zuweisung des Frequenzbandes 50 MHz bis 52 MHz an den Amateurfunkdienst machen.
Diese Einigung auf eine ECP war nicht so ohne Weiteres zu erzielen: Während der letzten Treffen des PTD herrschte stets in etwa Gleichstand zwischen den Ländern, die nur eine sekundäre Zuweisung unterstützen, und den Ländern, die im Bereich 50 MHz bis 52 MHz zumindest eine teilweise primäre Zuweisung beabsichtigen. Russland befürwortete sogar nur einen kleinen sekundären Bandbereich von 200 kHz. Nun hat man einen Kompromiss gefunden: In der ITU-Frequenztabelle wird der Amateurfunkdienst in der Region 1 als sekundärer Funkdienst im Frequenzspektrum 50 MHz bis 52 MHz eingetragen.
Eine Fußnote legt fest, dass die anderen dort berechtigten Funkdienste nicht gestört werden dürfen. Eine weitere Fußnote enthält eine Liste derjenigen Länder, die dem Amateurfunkdienst einen primären Status im Frequenzbereich 50 MHz bis 50,5 MHz zuweisen. Eine dritte Fußnote schließlich regelt die zulässige Feldstärke, die eine Amateurfunk-Aussendung an der Grenze oder am Rande des TV-Versorgungsbereichs derjenigen Länder haben darf, die noch weiter im Frequenzband 47 MHz bis 68 MHz analoges Fernsehen ausstrahlen.
In Deutschland wird es vermutlich eine rein sekundäre Zuweisung von 50 MHz bis 52 MHz geben. Mit dem Primärnutzer wurde allerdings festgelegt, nach der WRC-19 die Nutzungsparameter der neuen 50-MHz-Zuweisung Anfang 2020 neu zu vereinbaren. Gegenüber dem heutigen Stand dürfte sich für die deutschen Funkamateure hier eine verbesserte Situation ergeben. Eine Unsicherheit besteht allerdings noch: Die WRC-19 muss dem Vorschlag noch zustimmen.
Die Interessen der deutschen Funkamateure werden in diesen Gremien im Rahmen der deutschen Delegation durch Ulrich Müller, DK4VW, und Bernd Mischlewski, DF2ZC, vom DARC-Referat Frequenzmanagement wahrgenommen.
Bernd Mischlewski, DF2ZC