Philae wieder erwacht
2015-06-14
85 Sekunden Datenfunk vom Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko
Philae, die Landeinheit der Rosetta-Mission, ist kurz aus ihrem Schlaf erwacht. Am Samstag, den 13. Juni 2015 um 22.28 Uhr hat sich Philae zurückgemeldet und die ersten Daten zur Erde gefunkt.
Mehr als 300 Datenpakete wurden bisher ausgewertet. Sie enthalten vor allem Informationen zu Philaes „Gesundheitszustand“. Philae hat demnach eine Betriebstemperatur von minus 35 Grad Celsius und verfügt über 24 Watt Leistung. 85 Sekunden lang „sprach“ Philae mit seinem Bodenteam bei seinem ersten Kontakt seit dem 15. November 2014.
„Wir sind zuversichtlich, schon bald wieder wissenschaftliche Messungen durchführen zu können“, sagt Dr. Hermann Böhnhardt vom Göttinger Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, wissenschaftlicher Leiter der Landemission. In den vergangenen Monaten hatte das Philae-Team Strategien entwickelt, wie Philaes Instrumente im Notfall auch mit wenig Energie betrieben werden können. Dafür reichen auch 24 Watt aus. „Zudem besteht durchaus Aussicht, dass uns in den nächsten Wochen noch mehr Energie zur Verfügung steht“, so Böhnhardt.
Bei der Analyse der Statusdaten am Wochenende zeigte sich, dass Philae auch schon zuvor wach gewesen sein muss. Die Datenpakete enthalten Informationen aus zurückliegenden Tagen. Allerdings war es Philae dann noch nicht gelungen, mit Rosetta Funkkontakt aufzunehmen.
Nun warten die Wissenschaftler und Ingenieure auf den nächsten Kontakt. In Philaes Speichermedien stecken noch weitere 8000 Datenpakete, die weiteren Aufschluss darüber geben werden, wie es Philae auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko ergangen ist.
Philae hatte sich am 15. November 2015 um 1.15 Uhr abgeschaltet, nach dem er etwa 60 Stunden auf dem Kometen in Betrieb war. Seit dem 12. März 2015 war immer wieder die Kommunikationseinheit auf dem Orbiter Rosetta eingeschaltet, um den Lander zu rufen und seine Antwort zu empfangen.
PI MPS
Red. FA/-joi