Fortschritt im SKA-Radioastronomie-Projekt
2014-02-18
Die Universität Oxford, ein Mitglied des Konsortiums LF-Antennen-Array (LFAA), hat gemeinsam mit der SKA-Organisation (Square Kilometer Array, quadratkilometergroßes Antennenfeld) für den Bau des weltweit größten Radioteleskop einen Vertrag über Zusammenarbeit mit dem auf der britischen Insel Wight ansässigen Unternehmen RFEL abgeschlossen. Der Vertrag umfasst die Entwicklung einer FPGA-basierten Architektur für die Kanalisierung und Strahlformung der Antennenanlage. Das Unternehmen ist auf hochleistungsfähige Signalverarbeitungslösungen spezialisiert.
Das SKA soll in den nächsten zehn Jahren erbaut werden und etwa 3000 Spiegelteleskope á 15 m Durchmesser sowie Hunderttausende von Dipolantennen umfassen. Jede der Dipol-Antennen hat zwei Kanalisierer zur Signalverarbeitung. Es ist daher enorm wichtig, den Energiebedarf und die Kosten für jede Verarbeitungseinheit auf ein Minimum zu beschränken. Die Arbeitsfrequenzen liegen in der ersten Ausbaustufe im Bereich von 70 MHz bis 10 GHz.
Die Antennen sollen in Australien und Südafrika installiert werden und ein Radioteleskop mit einer Gesamtfläche von einem Quadratkilometer bilden. Eine solche Ausweitung auf große Distanzen (3000 km) wird als Interferrometer mit großer Basislänge bezeichnet. Das SKA soll eine noch nie dagewesene Bildauflösung erreichen, die die des Hubble-Space-Teleskops um den Faktor 50 übertrifft, und riesige Himmelsgebiete zehntausendmal schneller als alle bisherigen Einrichtungen abbilden können. Dieses Bauprojekt stellt die größte bisher dagewesene technische Herausforderung auf dem Gebiet der Radioastronomie dar.
Man erhofft sich dadurch Antworten auf grundlegende unbeantwortete Fragen über das Universum, darunter zur Entstehung erster Sterne und Galaxien nach dem Urknall, zum Einfluss dunkler Energie auf die beschleunigte Expansion des Universums, zur Rolle des Magnetismus im Kosmos, zur Natur der Schwerkraft und zum Leben jenseits der Erde.
Bitte beachten Sie auch unsere zurückliegende News zu einem Vorläufer-Projekt auf australischer Seite.
Das Bild (Quelle: SKA) zeigt eine stark vereinfachte künstlerische Darstellung der Zusammensetzung von SKA-Instrumenten in Afrika (rechts) und Australien (links).
PM/Red. FA/-rd