Kurzwellenrundfunk als Kunst
2015-04-15
Klangkunst-Projekt am 17. April 2015
Der Kurzwellenrundfunk gehört zum Urgestein der globalen Medienkultur. Jahrzehntelang bot er die einzige Möglichkeit, Signale aus anderen Erdteilen zu empfangen. In seinem Spektrum tummeln sich deshalb bis heute Propagandasender und verschlüsselte Geheimkommunikation neben freien Radios und Untergrundsendern.
In ihrer Ausbreitung verhält sich die Kurzwelle fast wie ein lebendiges Wesen: Je nach Tageszeit und Funkwetter ändern sich die gezackten Wege der Wellenausbreitung zwischen Erdoberfläche und Ionosphäre.
Das Künstlerduo Emptyset, bestehend aus James Ginzburg und Paul Purgas, nutzte diese Radiotechnik für eine sogenannte Live-Performance beim CTM Festival Berlin: Zwischen der wohl ältesten aktiven Rundfunksendestation der Welt in Nauen und dem französischen Sender Issoudun erzeugten sie ein radiophones Ping-Pong-Spiel. Aus dem atmosphärisch angereicherten Klang entstand eine Komposition für und über das Radio.
Zu hören ist das Ergebnis dieses Klangexperiments am Freitag, den 17. April 2015, von 0:05 bis 01 Uhr Ortszeit im Programm von Deutschlandradio Kultur. Leider nicht mehr auf Kurz-, Mittel- oder Langwelle, da die Station heute nur noch lokal auf UKW sowie „bundesweit“ auf DAB+ sendet. Weitere Empfangsmöglichkeiten bieten Satellit und Web-Radio.
PI Deutschlandradio Kultur
Red. FA/-joi