Sonnenfinsternis und Wellenausbreitung
2015-03-14
Empfangsexperimente am 20. März
Am Vormittag des kommenden Freitags, 20. März 2015, bekommen wir nicht nur eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen, es bieten sich zudem in diesem Zusammenhang Empfangsexperimente an.
So ist damit zu rechnen, dass während des seltenen Ereignisses Funksignale in den unteren Bereichen der Kurzwelle sowie auf Mittel- und Langwelle aufzunehmen sind, die man hier sonst zu dieser Tageszeit nicht oder mit einem deutlich geringeren Pegel hört.
Wer solche Auswirkungen selbst erfahren will, sollte am Freitag zwischen 9 und 12 Uhr Ortszeit den interessieren Frequenzbereich mit einem Empfänger beobachten. Als Signalquellen können etwa die Aussendungen von Rundfunksendern auf Kurz- und Mittelwelle oder die von ungerichteten Funkbaken (NDB) rund um 500 kHz dienen. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang das European NDB Handbook.
Noch aussagekräftiger ist die Nutzung eines softwaredefinierten Empfängers (SDR): Damit lässt sich ein mehr oder weniger breiter Frequenzabschnitt aufzeichnen, um den Verlauf der Signalpegel später auszuwerten. Die Aufzeichnungsbandbreite sollte so groß mie möglich gewählt werden! Als Referenz für Vergleiche sollte man zusätzlich am Tag vor und/oder nach der Sonnenfinsternis den gleichen Frequenzabschnitt aufzeichnen bzw. beobachten.
Der britische Amateurfunkverband, RSGB, koordiniert eine Reihe von Aktivitäten, darunter die Beobachtung von Rundfunkstationen auf Mittelwelle sowie den Opera-Betrieb auf 477 kHz und im 160-m-Band. Für Hinweise auf weitere Aktivitäten in den Amateurfunkbändern sollte man am 20. März zudem die bekannten DX-Cluster im Blick haben.
Wer sich darüber hinaus mit dem Naturschauspiel unter sachkundiger Anleitung befassen möchte, hat dafür am 20. und 21. März weitere Gelegenheiten: An diesen Tagen finden in zahlreichen Städten die Astronomietage 2015 mit Vorträgen bzw. – entsprechende Wetterbedingungen vorausgesetzt – Sonnenbeobachtungen statt.
Red. FA/-joi