Starker Magnetsturm und Radio-Aurora am 25.3. möglich
2024-03-24
Am 23.3. gegen 0130 UTC stellte sich auf der Sonne ein „Doppelschlag“ ein: Die Sonnenfleckengruppen AR3614 und AR3615 produzierten fast gleichzeitig einen sehr starken Ausbruch der höchsten Kategorie X. Die damit verbundenen Materieeruptionen wurden direkt Richtung Erde geschleudert. Laut Berechnungsmodellen der NASA müssten die Plasmawolken am 25.3. auf der Erde eintreffen. Recht schnell dürfte sich dann ein starker Magnetsturm entwickeln; aktuell geht man von Klasse 3 (von max. 5) aus. Für den UKW-Amateurfunk bedeutet das im 2-m-Band im günstigsten Falle Radio-Aurora-Überreichweiten bis hinunter nach Norditalien – und weit Richtung Osten.
Aufgrund der ungerichteten Reflexion der Funkwellen an solchen Polarlichtgebieten ist meist nur Telegrafie möglich, selten SSB. Die digitalen WSJT-Modes versagen völlig. CW hört sich dabei wie getaktetes Rauschen oder Kratzen an, SSB wie Flüstern. Beide beteiligten Stationen müssen dazu ihre Antennen aufs meist nördlich liegende Reflexionsgebiet ausrichten, nicht etwa zueinander. Der Zustand des Erdmagnetfeld ist auf der Seite des Online-Magnetometers DK0WCY stets aktuell einsehbar.
Update 1500 UTC: Die Materiewolke erreichte die Erde bereits deutlich früher: Um 1437 UTC traf die Schockfront ein und erzeugte tatsächlich einen Magnetsturm und Radio-Aurora auf 2 m und sogar 70 cm. So werden 144-MHz-Verbindungen aus JO30 bis nach Südfrankreich (JN03) vermeldet sowie von G bis nach OM und HA. Den Rest des Tages und auch am Montag können immer wieder solche Aurora-Überreichweiten auftreten. Also: aufpassen!
- DF2ZC