Studie untersucht historischen Sonnensturm
2024-01-01
Forscherinnen und Forscher analysieren Ereignis von 1872
Vor rund 150 Jahren traf ein gewaltiger Sonnensturm auf die Erde: Am 4. Februar 1872 meldeten Telegrafenämter in vielen Teilen der Welt stundenlange Störungen und Ausfälle.
In der Fachzeitschrift The Astrophysical Journal legt eine Gruppe von 22 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern jetzt die bisher umfassendste Untersuchung des ungewöhnlichen Ereignisses vor. Dafür werteten die Forscherinnen und Forscher, darunter vom Göttinger MPS, eine Vielzahl historischer Aufzeichnungen, Messungen und Dokumente aus Europa, Asien, Afrika, den USA und Australien aus. Dabei entstand ein umfassendes Bild des Extrem-Sonnensturms.
Neben dem Carrington-Ereignis von 1859 und einem weiteren Sturm von 1921 zählt der Sonnensturm von 1872 demnach zu den drei heftigsten bisher bekannten Ereignissen. Seit Beginn des Weltraumzeitalters ist kein so starker Sturm mehr aufgetreten. Zudem konnte das Team erstmals die Region auf der Sonne identifizieren, die den Sturm ausgelöst hatte. Dies kann helfen zu verstehen, wie solch gewaltige Sonnenstürme entstehen und wie sie sich ankündigen.
Die in englischer Sprache verfasste und mit Illustrationen versehene Studie steht für Interessierte kostenlos online und zusätzlich als PDF-Datei zum Herunterladen bereit.
Aktuell durchläuft die Sonne ihren 25. Sonnenzyklus und nähert sich dem nächsten Maximum an, das im Laufe dieses Jahres erreicht sein dürfte. Am morgigen 2. Januar werden laut spaceweather.com die Erde die Auswirkungen des jüngsten Sonnensturms treffen.
MPS Göttingen, DL1AX
Red. FA/-joi