405.000 £ Strafen für Spam-Anrufer in Großbritannien
2022-03-26
„Cold calls“, Werbeanrufe ohne bestehende Geschäftsbeziehung, sind extrem lästig und deshalb auch verboten. Leider halten sich viele Call-Center immer noch nicht an das Verbot und schieben vorzugweise älteren Leuten so Käufe und Verträge unter, die diese nicht wollten und oft auch gar nicht verstehen. Die Strafen waren in der Vergangenheit vergleichsweise harmlos und das unseriöse Geschäft rentierte sich trotzdem.
In Großbritannien wurden nun erstmals Strafen von 405 000 £ (482 556 €) an insgesamt fünf Unternehmen verteilt [The Register], die an insgesamt 750 000 unerwünschten Werbeanrufen beteiligt waren, obwohl diese sich auf Sperrlisten eingetragen hatten.
Die beschuldigten Unternehmen verkauften Versicherungsprodukte und Dienstleistungen für Haushaltsgeräte. Einige zielten gezielt auf ältere Menschen ab, indem sie Marketinglisten kauften, die Daten von Personen über 60 Jahren enthielten.
Auch in Deutschland ist man den lästigen Anrufen nicht hilflos ausgeliefert. Man kann sie bei der Bundesnetzagentur melden und Rufnummern, die für Werbeanrufe genutzt werden, außerdem sperren – in den gängigen AVM Fritz-Boxen ist dies sogar recht einfach direkt vom Telefon aus möglich. Solche Anrufe können automatisiert ablaufen und in totalen Telefonterror ausarten, doch werden hier dann auch Strafen von der Bundesnetzagentur verhängt.
Es lohnt sich also, sich zur Wehr zu setzen und die krummen Geschäfte unrentabel zu machen. Man schützt damit auch jene, die zu hilflos sind, um sich zur Wehr zu setzen, was sonst dazu führt, dass manch ältere Menschen gar nicht mehr ans Telefon gehen.
DL2MCD