Das 10-m-Band - eine Diva!
2018-03-18
Unter dieser Überschrift war in FA 5/2017 auf S. 457 zu lesen:
"Trotz aller Vorhersagen sei darauf hingewiesen, dass das 10-m-Band eine kapriziöse Diva ist, die immer wieder für Überraschungen gut ist. Es lohnt also, neben Blicken auf das DX-Cluster und die Echtzeitkarte von EA6VQ, immer einmal wieder übers Band zu drehen…"
In diesem Falle war es allerdings doch eine Information im DX-Cluster-Fenster des Log-Programms, die auf Bob, VP8LP, von den 13 365 km entfernten Falklandinseln hinwies. Da wohl niemand mit so einem außergewöhnlichen Ereignis rechnete, gab es auch fast kein Pile-up und die Verbindung auf 28,075 MHz war in FT8 nach wenigen Minuten im Log. Bobs Signal erreichte an einer simplen Multiband-Drahtantenne ein Signal-Rausch-Verhältnis von +7 dB und stieg in den Spitzen auf +13 dB an, sodass es allemal auch in CW lesbar gewesen wäre:
VP8LP 28075 FT8 2018/03/18 18:02 +07 -07
Zur selben Zeit waren außerdem zahlreiche andere südamerikanische Stationen am nördlichen Stadtrand Berlins auf 28 MHz in FT8 zu empfangen, siehe auch Screenshot von DXMaps 3.3, wobei die meisten der dort sichtbaren Verbindungen in CW bzw. SSB abliefen. Nach einer halben Stunde war das 10-m-Band wieder, wie gewohnt, "mausetot". Gerade das deutet darauf hin, dass es sich wohl um eine wie auch immer geartete Sporadic-E-Öffnung gehandelt haben könnte. So weist der Kasten KW/UKW-Ausbreitung rechts unten eine nicht unerhebliche Meteoraktivität am 18.3. aus, die für den Eintrag von Metallionen in die Ionosphäre gesorgt haben könnte – nach gängigen Theorien eine notwendige Voraussetzung zur Bildung von Es-Wolken.
Red. FA/-rd