WRC-23: Lösung fürs 23-cm-Band zeichnet sich ab
2023-12-06
Das aus Amateurfunksicht wichtigste Thema bei der ITU-WRC-23 in Dubai ist das Agenda Item 9.1b. Hier wird verhandelt, wie im Frequenzbereich 1240 … 1300 MHz Störungen des Radio Navigation Satellite Service (RNSS) durch den Amateurfunk vermieden werden: Letzterer verfügt im Gegensatz zum primären RNSS dort nur über einen sekundären Status.
Während der ersten beiden Tagungswochen kam man in der zuständigen Sub Working Group SWG4B7 jedoch nicht einmal in die Nähe einer Einigung. Bedingt durch den hartnäckigen Widerstand einzelner Länder und Zusammenschlüsse wurde klar, dass die für die VO Funk vorgeschlagenen Alternativen Incorporation by Reference und Resolution keine Mehrheit finden würden.
Dies war aus Amateurfunksicht erst einmal positiv zu bewerten, denn es wäre für alle Verwaltungen mit verbindlich umzusetzenden Einschränkungen des Amateurfunks im 23-cm-Band verbunden gewesen. Nun verlagerte sich die Diskussion im sechsten Meeting in Richtung der Alternative Fußnote zur ITU Table of Frequency Allocations. Tatsächlich einigte man sich schließlich bei der siebten Verhandlung am vergangenen Freitag auf eine Formulierung, die zwar einen starken Bezug zur bereits verabschiedeten ITU-Empfehlung M.2164 besitzt, für die Verwaltungen jedoch nicht mit einer Verpflichtung zur Umsetzung verbunden ist. Bei etwaigen Störungen des RNSS durch den Amateurfunk soll die M.2164 als Empfehlung gelten, wie man darauf reagieren kann.
In den nächsten Tagen müssen die übergeordneten WRC-Gremien hierzu erst beschließen; es kann dort durchaus noch Widerstand geben oder können Umformulierungen gewünscht werden, wenngleich dies nur äußerst selten vorkommt. Bis Anfang kommender Woche sollte das Thema jedoch durch sein – und der Amateurfunk hätte dann auf 23 cm Planungssicherheit.
Bernd Mischlewski, DF2ZC
DARC-Referent Frequenzmanagement
Das Bild zeigt v.l.n.r. unseren freien Mitarbeiter Bernd Mischlewski, DF2ZC, hier mit dem IARU-Sekretär und ehemaligen ARRL-Präsidenten Joel Harrison, W5ZN (Foto ITU).
Bernd ist in seiner Funktion DARC-Referent Frequenzmanagement Mitglied der deutschen Delegation bei der WRC-23.