WebSDRs und DX
2018-03-26
WebSDRs wie die über das Portal websdr.org erreichbaren erfreuen sich zunehmender Beliebtheit; erst kürzlich hatten wir über ein neu hinzugekommenes aus Norddeutschland berichtet. Sie ermöglichen es sogar jedermann, ohne eigene Ausrüstung am weltweiten KW- und teilweise sogar UKW-Amateurfunkbetrieb hörenderweise teilzunehmen.
Dabei ist es keinesfalls neu, ein solches WebSDR auch während des eigenen Funkbetriebs als Empfänger heranzuziehen, etwa um
- menschengemachte Störungen im Umfeld der eigenen Amateurfunkstelle zu umgehen oder
- eine Gegenstation durch ein in günstigerer Lage zu dieser positioniertes WebSDR besser aufnehmen zu können.
Sobald man sich lediglich selbst am sonntäglichen Klönsnack mit Duncan aus Glasgow, dem abendlichen Treffen mit Igor aus Novosibirsk oder einem schönen DX-QSO mit Jack aus Utah erfreut, ist dagegen nichts einzuwenden. Doch wie schnell landet so eine Verbindung im LoTW und wird vielleicht Jahre später beim Zusammensuchen von Bandpunkten per Mausklick zu einer Application hinzugefügt.
In den Regeln des DXCC-Diploms ist jedoch im Abschnitt 9 b der Basic Rules eindeutig festgelegt, dass Sender und Empfänger nicht weiter also 500 m voneinander entfernt sein dürfen. Zwar sind dort Remote Stations, also etwa per Internet fernbediente Amateurfunkstellen, zugelassen – jedoch gilt auch für deren Sender und Empfänger die 500-m-Regel.
Die Ausschreibung beispielsweise des CQWW-Contests beinhaltet ähnliche Festlegungen.
Es gilt also, sich vor dem Funkbetrieb zu informieren, inwieweit eine Nutzung von WebSDRs anstelle des eigenen Stationsempfängers bei Contesten oder für den Diplomerwerb zulässig ist.
Red. FA/-rd