Funkerberg in Königs Wusterhausen ist IEEE-Meilenstein
2016-07-18
Weihnachtskonzert am 22. Dezember 1920 wird als IEEE-Meilenstein der Technikgeschichte gewürdigt
Das Weihnachtskonzert des Senders Königs Wusterhausen am 22. Dezember 1920 gilt als die Geburtsstunde des Rundfunks in Deutschland. Ermöglicht wurde es seinerzeit durch den großen persönlichen Einsatz und den Erfindungsreichtum von Beamten und Technikern der Hauptfunkstelle der Reichspost, die den Lichtbogensender auf dem Funkerberg zu diesem Zweck nutzten. Zum ersten Mal wurden Sprache und Musik in Form eines moderierten Programms gesendet, so wie wir es heute vom Radio her kennen und längst als selbstverständlich ansehen. Damals war es der Beginn einer Informationsrevolution, einer Epoche, in der das neue Medium Rundfunk dazu beitrug, Information und Bildung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Das Institut of Electrical and Electronics Engineers (IEEE), der internationale Verband von Ingenieuren und Wissenschaftlern im Bereich der Elektrotechnik, würdigt die gelungene Ausstrahlung des Weihnachtskonzerts Ende 1920 als IEEE Milestone und fügte damit den weltweit über 180 Meilensteinen der Technikgeschichte einen weiteren hinzu. In Deutschland gab es bislang nur zwei davon: das alte Wasserkraftwerk in Rheinfelden (Baden) und die Entdeckung der elektromagnetischen Wellen durch Heinrich Hertz. Die Auszeichnung ist vergleichbar mit dem Titel Weltkulturerbe der UNESCO und gilt zu Recht als technisches Pendant zum Nobelpreis.
Am 16. Juli 2016 fand im Maschinensaal des Sendehauses 1 auf dem Funkerberg in Königs Wusterhausen eine feierliche Zeremonie statt, in der in Anwesenheit zahlreicher, auch internationaler Gäste die Gedenktafel enthüllt wurde.
Damit verbunden war auch die Anerkennung der Arbeit der Mitglieder des Fördervereins Sender Königs Wusterhausen e.V. und seines engagierten Vorsitzenden, Rainer Suckow, die nicht nur an der Erhaltung und Pflege des technischen Denkmals auf dem Funkerberg maßgeblich beteiligt sind, sondern sich auch für diese Auszeichnung eingesetzt haben.
Red. FA/-jsp