Zuse Z23 rattert im Beisein von Zuse wieder vor sich hin
2015-03-05
Am Mittwoch, dem 4. März, feierten das Regionale Rechenzentrum (RRZE), die Informatik-Sammlung Erlangen (ISER) und das Department Informatik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) die erfolgreiche Reaktivierung der originalen Zuse Z23. Es handelt sich dabei um den ersten volltransistorierter Rechner mit über 2900 Germanium-Transistoren; der Vorgänger Z22 besaß noch Röhren.
Mit dabei waren Edwin Aures und Dr. Volkmar Sieh, beide Mitarbeiter der FAU, die über zwei Jahre an der Maschine gearbeitet hatten. Unterstützt wurden sie dabei vom inzwischen 78-jährigen ehemaligen Zuse-Techniker Günter Hartmann. Dieser gab zahlreiche praktische Tipps und trug entscheidend zum Gelingen des Projektes bei.
Bei dieser Einweihung mit über 200 geladenen Gästen war ferner Prof. Horst Zuse, der Sohn des Computerpioniers Konrad Zuse, zugegen. Er berichtete über die Erfindungen seines Vaters. Bei der anschließenen Vorführung der Z23-Rechenanlage konnte man förmlich das Leuchten in den Augen der noch lebenden (meist weit über 70-jährigen) ehemaligen Zuse-Techniker, -Betreiber, -Programmierer und -Systemleute sehen, ohne deren Unterstüzung die Maschine nie zum Laufen gekommen wäre.
Die Maschine ist auch weiterhin jeden zweiten Donnerstag in Betrieb, man kann sie u. a. wegen des Magnettrommelspeichers (erst der Nachfolger Z23-VK hatte dann schon Ferritkernspeicher) nicht überhören … In der Ausstellung des ISER sind neben der genannten Zuse Z23 außerdem die ersten "PCs", Apple Rechner, Commodore, Sinclair, Lochkartenstanzer und vieles mehr zu sehen, sogar eine Festplatte mit 1 m Durchmesser. Interessenten an Führungen durch die Informatiksammlung inkl. Rechenzentrum fragen bitte per E-Mail an: iser@fau.de
Bitte beachten Sie auch das Video auf der Website der FAU sowie einen kurzen Filmbericht des BR in dessen Mediathek.
Tnx Info Dieter Dippel, DF4RD
Regionales Rechenzentrum Erlangen (RRZE)