"Anti-Bundestrojaner": Kostenloses Tool zum Überprüfen des PCs
2011-10-11
Der sogenannte Bundestrojaner macht dieser Tage Schlagzeilen. Diese von Ermittlungsbehörden benutzte Spionagesoftware für Windows-PCs, die Skype-Telefonate abhören soll, galt lange als Hirngespinst ewiger Paranoiker. Doch sie ist real - und ein massives Sicherheitsrisiko: Nicht nur, dass sie auch Screenshots von allem, was auf dem Computer läuft, anfertigt und an die Behörden schickt. Sie erlaubt es auch, beliebige Dateien und Programme auf dem Opfer-Computer zu installieren - und ist so schlecht programmiert, dass Kriminelle die einmal aufgerissenen Scheunentore für ihre eigenen Zwecke missbrauchen können.
Wer nun Panik hat und wissen möchte, ob sein PC noch sauber ist, kann sich bislang nicht auf seinen Virenscanner verlassen: Der kennt den Bundestrojaner nicht. Abhilfe schafft der kostenlose "Anti-Bundestrojaner", der den Staatsvirus gegebenfalls auch entfernen soll - allerdings nur auf 32-Bit-Systemen. Auf PCs mit 64-Bit-Windows erhält man nur eine Fehlermeldung, dass der Programmierer bislang keine Erkenntnisse über die Funktion des Bundestrojaners auf 64-Bit-Systemen habe und daher dessen Anwesenheit noch nicht festellen könne.
Update: Inzwischen gibt es auch eine 64-Bit-Version des Antitrojaners. Der Anbieter hierzu:
"Da noch keine Informationen zu einer 64-BIT-Version des Bundestrojaners vorliegen, ist es leider auch nicht möglich entsprechende Software zur Verfügung zu stellen, die diesen entfernt. Trotzdem ist es unserem Unternehmen gelungen einen Scanner zu entwickeln, der durch seine Heuristik Tiefenanalyse speziell nach den bisher zugrunde liegenden Informationen der 32-BIT Version des Trojaners, nach Merkmalen sucht, die eine 64-BIT Version der Schadsoftware aufweisen muss. Der ArchiCrypt Anti-Bundestrojaner erkennt diese Merkmale eindeutig.", so Patric Remus, Inhaber des Unternehmens ArchiCrypt.
Hoffen wir, dass die Software sauberer programmiert ist als die Zeichensetzung im Pressetext.
Macs und Linux bleiben jedoch außen vor, da hierfür keine Abhörsoftware programmiert wurde. Abhörenswerte Bösewichte benutzen nach Ansicht der Ermittlungsbehörden wohl nur Windows-PCs. Diverse Kalauertexte sind hierzu bereits online erscheinen.
DL2MCD