Basteltipp: Elektronischer Bilderrahmen als Messgerät
2011-05-02
Interessantes Umfunktionieren von Consumer-Hardware

Die sogenannten „Elektronischen Bilderrahmen“ sind beliebt, um Bilddateien (vorzugsweise JPGs) auf einem kleinen Display anzuzeigen, so ähnlich, wie man Papierabzüge seiner Liebsten in Bilderrahmen aufstellt. Die elektronische Variante erspart es dabei, ein Foto erst auf Fotopapier ausbelichten lassen zu müssen – im einfachsten Fall steckt man die Speicherkarte aus der Kamera direkt in den Bilderrahmen. Dann wird ein ausgewähltes Bild angezeigt, oder der Reihe nach alle, die auf der Speicherkarte abgelegt sind.
Wenn dann nach ein paar Stunden alle 579 Fotos des neuen Enkels zum 7. Mal durch sind, wird so ein elektronisches Spielzeug jedoch mitunter langweilig. Doch da es neben einem LC-Display mit mindestens 800 x 600 Pixeln auch einen Microcomputer und eine eigene Speicherkarte enthält, lassen sich damit auch noch andere Sachen anfangen.
Trivial und dennoch recht praktisch ist es, eine in JPGs gewandelte Powerpoint-Präsentation beispielsweise auf Messen auf so einem Bilderrahmen ablaufen zu lassen. Doch sind bei entsprechender Umprogrammierung auch ganz andere Dinge machbar, beispielsweise ein einfaches Messgerät, gar ein Oszilloskop. Oder ein Einplatinen-Computer.
So berichtet das Heise-Labor davon, einen Bilderrahmen zum Steuercomputer umfunktioniert zu haben. Auch Türschilder oder Designeruhren sind mit elektronischen Bilderrahmen relativ leicht machbar. Vielleicht auch amateurfunkspezifische Anwendungen, RTTY- und CW-Dekoder oder Displays für Panoramaempfänger?
Die Redaktion freut sich auf mögliche Bauanleitungen – bei denen dann allerdings auf eine längerfristige Verfügbarkeit des betreffenden Bilderahmens zu achten wäre. Ein interessanter Kandidat, weil mit offenem Linux-Betriebssystem, wäre dieses Modell, das sogar eine WLAN-Anbindung hat, allerdings mit knapp 170 Euro auch einen nicht mehr so günstigen Kaufpreis.