Netzfrequenzen der europäischen Verbundnetze/Blackout
2025-05-08
Als am 28. April dieses Jahres ein Blackout weite Teile Spaniens und Portugals lahmlegte, dürfte sich so mancher nach den Ursachen gefragt haben. Derer gibt es für derartige Ereignisse einige, damit untrennbar verbunden ist dann meist die Abweichung von der in Europa standardisierten Netzfrequenz von 50 Hz. Diese beträgt selbstverständlich nicht konstant exakt 50 Hz sondern darf in einem 20 mHz breiten Korridor um 10 mHz nach oben oder unten variieren.
Größere und unvorhergesehene Abweichungen können auftreten, wenn bestimmte Lagen wie Kraftwerksausfälle, Wetterereignisse u.a.m. eintreten. Hier gilt es dann schnell und effektiv einzugreifen um die Netzstabilität nicht zu gefährden. Gelingt dies nicht oder nur teilweise werden u.U. ab einem gewissen Punkt kontrollierte Brownouts durchgeführt, bei denen gezielt bestimmte Verbraucher oder ganze Stadtbereiche temporär vom Netz genommen werden. Diese Maßnahme gilt als letzte Möglichkeit zur Netzstabilisierung. Reicht auch dies nicht aus oder bleiben andere Auslöser unentdeckt, droht ein Blackout.
Wer sich über die aktuelle Netzfrequenz bzw. den bisherigen Verlauf informieren möchte, wird beispielsweise bei https://gridradar.net/de/netzfrequenz fündig. Eine etwas einfachere Darstellung liefert https://netzfrequenzmessung.de. Interessant ist übrigens die dort veröffentliche Historie des Netzfrequenzverlaufes für den 28.4.
Lesetipps:
- Elsberg, M.: Blackout – Morgen ist es zu spät. ISBN-13 978-3442380299
- Petermann, T.; Bradke, H.; Lüllmann, A.; Poetzsch, M.; Riehm, U.:
Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften - am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung. Endbericht zum TA-Projekt, https://publikationen.bibliothek.kit.edu/1000103291
Red. FA/-fg