Eine strahlende Diamanten-Batterie?
2025-01-21
Nachdem wir gerade Langzeit-Datenspeicherung in Diamant abgehandelt hatten, steht nun das Thema Langzeit-Stromversorgung aus Diamant an. Bis zu 5000 Jahre soll eine Diamant-„Knopfzelle“ Strom liefern – Batteriewechsel war mal. Wegwerfen sollte man die neue Batterie aber auch nicht.
Die Idee hatte die Universität Bristol. Die „Batterie“ ist tatsächlich ein Radionuklidgenerator, der mit C14 betrieben wird, dem langlebigsten radioaktiven Isotop des Kohlenstoffs mit einer Halbwertszeit von rund 5700 Jahren. Aus Sicherheitsgründen wollte man es in synthetischen Diamanten einkapseln, damit keine Gefahr für den Menschen besteht, und wandte sich daher an die britische Atomenergiebehörde UKAEA, die United Kingdom Atomic Energy Authority. Hier ein Video über die Planung der neuen "Batterie".
Wenn der radioaktive Kohlenstoff zerfällt, werden die entstehenden Elektronen von der Diamanthülle gebündelt und können zur Stromversorgung von Geräten verwendet werden – allerdings nur, wenn diese nur sehr wenig Strom benötigen.
Der erste Anwendungsfall für die Technologie wären extreme Umgebungen wie der Betrieb von Kleinsatelliten (die Europäische Weltraumorganisation finanzierte einen Teil der Forschungsarbeiten) oder Sensoren auf dem Meeresboden. Das Team kann sich aber auch vorstellen, dass die Technologie in Menschen implantiert wird, um Geräte wie Herzschrittmacher oder Cochlea-Implantate zu versorgen, die länger mit Strom versorgt werden können, als der Mensch, der sie trägt, benötigt.
Eine normale Beisetzung, ob Erd- oder Feuerbestattung, dürfte so aber nicht möglich sein, ohne die Implantate zuvor wieder auszubauen und dann endzulagern oder neu zu verkaufen.
DL2MCD