„Diamanten sind für immer“
2024-12-23
Diese unvergessene Schmuckwerbung steht immer wieder Pate, wenn es um Datenspeicherung geht: Das besonders harte und dauerhafte Material müsste doch eigentlich auch Daten besonders lange und zuverlässig speichern, oder?
Forscher des City College of New York behaupteten, die erste Gruppe zu sein, die die Machbarkeit der Verwendung von Diamanten als Plattform für superdichte Speicher nachgewiesen hat. Dazu nutzten sie Defekte oder Löcher in den Diamanten, in denen sich Stickstoff ansammelt – so genannte Stickstoffvakanzzentren. Dabei handelt es sich um Stellen, an denen ein Stickstoffatom ein Kohlenstoffatom neben einer leeren Stelle ersetzt. Diese Leerstellen können fluoreszierende Eigenschaften aufweisen, die stabil sind und Daten speichern können, wenn sie von einem Laser beeinflusst werden. Es ist keine weitere Wartung oder Energiequelle erforderlich.
Forscher der chinesischen Universität für Wissenschaft und Technologie haben nun Forschungsergebnisse veröffentlicht, in denen sie beschreiben, wie sie durch die Verschlüsselung von Informationen in Diamanten eine rekordverdächtige Speicherdichte von 1,85 Terabyte pro Kubikzentimeter erreicht haben. Mit einer Hochgeschwindigkeits-Fluoreszenzkamera konnten sie das weltweit erste Werk der Zeitrafferfotografie - Eadweard Muybridges „Galloping Horses“ von 1878 - durch 3D-Stapelung kodieren. Jedes Einzelbild nahm im Diamanten eine Fläche von etwa 90 µm × 70 µm ein.
Zudem soll das neue Speicherverfahren erhebliche Verbesserungen bei den Schreibzeiten bieten - bis zu 200 fs - und das Versprechen „ein Diamant ist ewig“ einlösen, indem sie eine angeblich wartungsfreie Speicherung über Mio. von Jahren ermöglicht. Die Autoren behaupten, dass ihr Medium Daten 100 Jahre lang schützen könnte, selbst wenn es bei 200 °C gelagert wird.
DL2MCD