Die erste Kosmonautin: "Hard SF" mit Amateurfunk
2025-04-25
Die erste Kosmonautin ist die Fortsetzung von Die letzte Kosmonautin von Brandon Q. Morris. Zum zweiten Mal spielt die Handlung nicht irgendwo im Sonnensystem, sondern auf der Erde und im Orbit nur wenige 100 km über der Erdoberfläche. Und auch diesmal spielen die DDR und der Amateurfunk eine wichtige Rolle, wenn auch bei letzterem mit einem kleinen Fehler. Da merkt man, dass der Autor kein OM ist. Ansonsten achtet er sehr genau auf technische und physikalische Fakten.
Während Zeitreisen sonst oft nur ein Hilfsmittel sind, Spannung in eine lahme Geschichte zu bringen, setzt sich der Physiker und Technikjournalist Brandon Q. Morris, nur angesichts seines Schriftstellernamens vermeintlicher Amerikaner, doch in der DDR geboren, hier mit den realen Problemen und Folgen einer solchen Aktion auseinander und findet plausible und sehr spannende Handlungsabläufe.
Nie wieder wollte Mandy Neumann ins All, nachdem sie ihren ersten Raumflug fast nicht überlebt hätte. Doch das Problem, das Volkspolizei-Leutnant Tobias Wagner und sie entdeckt hatten und wegen dessen sie verfolgt und fast ermordet wurde, hat sich innerhalb von wenigen Jahren so ausgeweitet, dass es droht, die ganze Welt zu zerstören. Wissenschaftler aus Ost wie West verzweifeln, denn es scheint keinerlei Abhilfe zu geben.
Eine Zeitreise und ein waghalsiger heimlicher Pilotinnen-Tausch scheint die einzige mögliche Lösung zu sein, die Katastrophe im Jahr 1963 an Bord der russischen Wostok-6-Kapsel ungeschehen zu machen, indem das verhängnisvolle auslösende Experiment nicht wie vorgesehen stattfindet. Nur Mandy wäre imstande, diese Manipulation durchzuführen, denn nur sie wäre imstande, die historische Raumkapsel zu bedienen, weil sie auf dieser noch gelernt hat.
Brandon Q. Morris: Die erste Kosmonautin
Taschenbuch, 290 Seiten, 17,99 €, ISBN: 978-3-989-42482-1
DL2MCD