Dritter Van-Allen-Gürtel durch Sonnensturm entstanden
2024-08-12
Die hohe Sonnenaktivität im Mai, die zu Nordlicht-Sichtungen bis nach Italien
führte – wir berichteten – und in Bayern zu Nordlichtern bis jenseits des Zenits, wie man auf dieser
Webcam-Aufzeichnung jener Nacht
des Nördlinger Rieskratermuseums sehen kann, ließ einen dritten Van-Allen-Gürtel
entstehen, wie die NASA berichtet.
Dieser neue Ring aus energiereichen Teilchen liegt zwischen den beiden bekannten
Van-Allen-Gürteln und könnte einige Monate bis Jahre bestehen bleiben.
Der größere äußere Van-Allen-Gürtel beginnt in mehr als 50 000 km Höhe und umgibt die Erde wie ein breiter, dicker Ring. In ihm rasen schnelle, vom irdischen Magnetfeld eingefangene Teilchen zwischen den Polen hin und her. Damit schützt er die Erde vor Strahlung, ist aber bei der Durchquerung ein Problem für Raumfahrt und Satelliten.
Der kleinere, innere Van-Allen-Gürtel liegt in rund 1 000 km bis 6 000 km Höhe und speist sich aus geladenen Teilchen, die bei der Interaktion unserer äußeren Atmosphäre mit kosmischer Strahlung entstehen.
Doch nun besitzt unser Planet noch einen dritten Van-Allen-Gürtel, der
zwischen den beiden bekannten liegt. Tatsächlich ist es nicht das erste Mal,
dass ein solcher dritter Gürtel entsteht. Bereits im Jahr 2012 detektierten
Satelliten nach einem Sonnensturm einen solchen Zwischenring aus extrem
schnellen Elektronen. Analysen ergaben damals, dass diese Teilchen ursprünglich
aus dem äußeren Van-Allen-Gürtel stammten, aber von der Wucht des Sonnensturms
nach innen gefegt wurden und dort einen dritten Ring bildeten.
DL2MCD