Kurzinformationen zum Funkbetrieb im 4-m-Band
2024-09-03
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle befristete Freigabe des 70-MHz-Bandes am 31. 12. 2024 um 23.59 Uhr MESZ zu Ende geht. Erneute Freigabezeiträume werden zeitnah veröffentlicht. Der Runde Tisch Amateurfunk (RTA) bemüht sich um eine Anschlussregelung für 2025.
Zum momentanen Zeitpunkt ist das 4-m-Band in Deutschland im Frequenzbereich von 70,150 MHz bis 70,210 MHz freigegeben, unter folgenden Nebenbedingungen:
- Lizenzklasse A
- Horizontale Polarisation
- Alle Sendearten mit max. 12 kHz belegte Bandbreite
- Strahlungsleistung 25 W ERP
- Logbuchführung
- Betrieb nur von ortsfesten Stationen
- Keine fernbediente oder automatisierte Stationen
- Andere Funkdienste, insbesondere der Primärnutzer, dürfen nicht gestört werden
Mit der Zeit etabliert haben sich für die verschiedenen Betriebsarten folgende Anruffrequenzen:
- 70,154 MHz FT8
- 70,174 MHz MFSK144
- 70,200 MHz SSB-Anruffrequenz
Zu der erfreulichen, wenn auch eingeschränkten und zeitlich befristeten Freigabe des 70-MHz-Bandes teilte uns der Leiter des Referates Frequenzmanagement im DARC e. V., Bernd Mischlewski, DF2ZC, Folgendes mit:
"Die im VHF-Bereich aufgrund von Ausbreitungsphänomenen wie Sporadic-E und Meteor-Scatter erzielbaren Reichweiten machen die Frequenzen bei 70 MHz für Funkamateure äußerst interessant. Nach langjährigen Diskussionen des DARC-Referats Frequenzmanagement mit den beteiligten Stellen (BMVG, BMDV, militärisches Frequenzmanagement NARFA, Bahn und der BNetzA) war es vor Jahren endlich gelungen, auch den deutschen Funkamateuren zumindest einen zeitlich befristeten Zugang zu einem kleinen Frequenzsegment bei 70 MHz zu ermöglichen. Erstmals seit 1957 darf in Deutschland wieder auf 70 MHz gefunkt werden."
Die Redaktion FA empfiehlt als Einstiegslektüre den Beitrag von Harald Gerlach, DL2SAX, im FA 11/2011, ab S. 1152. Diese Ausgabe ist noch beim FA-Leserservice erhältlich. Ferner sei auf die deutsche Website https://70mhz.de hingewiesen. Dort wird speziell auf das 4-m-Band eingegangen, insbesondere mit Hinweisen zu Geräten und Antennen, den speziellen Eigenheiten der Ausbreitung auf 70 MHz sowie Meldungen, etwa zu anstehenden DXpeditionen.
Antennen
Eine für die ES-Saison sehr nützliche Dreibandantenne (6 m, 4 m, 2 m) hat DK7ZB bereits in FA 4/2010, S. 409 ff. beschrieben. Mittlerweile gibt es aber auch verschiedene kommerzielle Anbieter von 4-m-Singleband- oder auch Duoband-6m/4m-Antennen: Antennas-Amplifiers hat beispielsweise verschiedene solcher Antennen im Angebot, ebenso wie ANjo-Antennen oder WiMo. Bei WiMo kann man auch Antennen von Antennas-Amplifiers direkt in Deutschland beziehen.
Transceiver
In der Vergangenheit wurden von den einschlägigen Herstellern 4-m-Transceiver nicht angeboten. Entweder gab es Modifikationen, etwa für den FT-847, oder man schaltete seinem KW-Transceiver einen Transverter nach. Mit der Entwicklung von modernen SDR-Transceivern wurde das Angebot auch größer, sodass heutzutage einige Geräte mit integriertem 4-m-Band vorhanden sind. Hier ist zum Beispiel der Megaseller von Icom, der IC-7300, zu nennen. Auch Yaesu bietet mit dem FT-DX10 ein Gerät, das zusätzlich über die Filter des großen Bruders FTDX101d verfügt. Kenwood hat mit dem TS-890S einen 4-m-tauglichen Transceiver im Portfolio.
Abschließend noch eine große Bitte: Die zeitlich befristete Freigabe soll es interessierten Funkamateuren ermöglichen, die ES-Saison zu nutzen. Vermeiden Sie daher wenigstens tagsüber (theoretisch erlaubte) QSOs in NBFM, also schmalbandiger FM, auch wenn Sie mit Ihrem FM-Gerät nichts empfangen und die Frequenz frei erscheint. Bandöffnungen kann man übrigens hier auf www.dxmaps.com verfolgen.
Red. FA/-rd, DK5EW, DF2ZC