Mittelwellen-Sendemast Ismaning gesprengt
2017-06-27
Es war einer der letzten deutschen Mittelwellensender: München-Ismaning, seit 1975 mit 100 kW auf 801 kHz. Zuvor war der Bayerische Rundfunk mit bis zu 600 kW auf 1602 kHz europaweit zu empfangen gewesen. Am 30.9.2015 wurde der Sender abgeschaltet, der 171 m hohe Sendemast stand seitdem unbenutzt im Erdinger Moos.
Da nun Sanierungsarbeiten fällig geworden wären und eine sinnvolle Nutzung nicht mehr abzusehen war, wurden am 21. Juni 2017 drei Sprengladungen gezündet, die die drei Halteseile kappen sollten. Doch diese waren zu solide, zunächst blieben zwei Seile intakt und es musste "nachgesprengt" werden, was erst um 16.45 gelang. Zuvor war auch noch ein Bagger unterhalb des Masts im weichen Erdinger Moos steckengeblieben. Dessen Eigenschaften sind für den Münchner Flughafen problematisch (häufiger Nebel), für einen Mittelwellensender waren sie infolge der guten Erdung jedoch hervorragend.
DL2MCD