Funk vom Jupiter: Juno in Umlaufbahn
2016-07-05
Die NASA hat bereits einige Raumsonden auf den Weg geschickt. Der größte Planet im Sonnensystem, der Jupiter, wurde bislang aber "nur" im Vorbeiflug inspiziert - ein längerer Aufenthalt war auch unbemannten Raumsonden wegen der großen Masse und der starken Strahlung bislang nicht möglich.
Mit Juno ist nun am Morgen des 5. Juli die erste Sonde zwar nicht auf dem Jupiter gelandet, was sehr schwierig wäre, so Jupiter überhaupt einen festen Kern besitzt, doch in einen stabilen Orbit gegangen. Dieser geht über die Pole, um dem Strahlengürtel des Jupiter auszuweichen, und nähert sich ihm zeitweise bis auf 4200 km. Dicke Titanplatten sollen dabei die dennoch heftige Strahlung dämpfen.
Benannt ist die am 5. August 2011 gestartete Sonde nach der Gemahlin des Jupiter in der griechischen Mythologie. Ebenso wie jene soll sie die Nebel um Jupiter durchdringen. Einerseits optisch, andererseits soll sie auch das Magnetfeld des Planeten vermessen. Dies übrigens erstmals mit reinem Solarantrieb statt Atomkraft und mit 793 Mio. km weiter von der Sonne entfernt als Rosetta. Mit 265 000 km/h ist Juno auch die bislang schnellste Sonde. Dies allerdings nicht aus eigenem Antrieb, sondern durch der Beschleunigung aufgrund der Schwerkraft des Jupiter.
Aktuell funkt die Sonde übrigens keine Bilder zur Erde und fotografiert auch nicht - aus Stromspargründen. Ist das Orbit-Manöver in ein paar Tagen abgeschlossen, werden die Kameras wieder eingeschaltet. Doch wer Funksignale vom Jupiter hören möchte, ist auf Juno nicht angewiesen: Der Planet selbst strahlt auch einiges an Radiowellen ab und der Empfang ist Funkamateuren ohne großen Aufwand möglich. Hartmut Brodien, DE2HBD, hat dies ab Seite 21 in der Zeitschrift Funkempfang, Ausgabe 47, beschrieben.
DL2MCD