Meteorschauer Leoniden: Sternschnuppenglück für Funkamateure
2022-11-12
Beobachtung des Naturschauspiels auch durch Empfang der Bake SK4MPI
Für Meteorscatter-Liebhaber wie auch für Sternengucker gleichermaßen interessant ist der im sichtbaren Bereich etwa vom 6. bis zum 30. November (mit einem schwach ausgeprägten Maximum in der Nacht vom 17. zum 18. November lt. IMO) andauernde Meteorschauer der Leoniden. Dieser wird von Bruchstücken des Kometen Tempel-Tuttle verursacht. Das Maximum soll in diesem Jahr nur eine eher geringe Zenitrate (ZHR) von zehn Meteoren pro Stunde erreichen. Aufgrund der vergleichsweise hohen Eintrittsgeschwindigkeit der Meteore dieses Stroms (71 km/s) ziehen die Sternschnuppen relativ schnell den Himmel entlang.
Von Funkamateuren für MS-QSOs nutzbar ist sogar die Zeit etwa vom 6. November bis zum 30. November; ausführlicher siehe FA 11/2018, S. 1094 ff. Wer die Meteor-Aktivität lediglich empfangsseitig verfolgen will, konnte in den Vorjahren mit einem für SSB und CW tauglichen Empfänger und einer nach Norden zeigenden Richtantenne (Polarisation ist gleichgültig) auf der Frequenz 144,412 MHz die mit 200 W aus JP70NJ sendende Bake SK4MPI (hier bei QRZCQ) verfolgen. Leider ist gerade diese Bake nach einem erforderlichen Umzug noch nicht wieder in Betrieb gegangen. Man muss sich also in diesem Jahr nach einer Alternative umsehen. Im Laufe der Zeit sollten Pings oder gar Bursts zu hören sein. Lange Bursts sind wegen der o. g. hohen Eintrittsgeschwindigkeit unwahrscheinlich. Hörbeispiele gibt es z. B. auf der Website von Martina, DL7MAR. Ganz ohne Empfänger und Antenne gelingt das auch mit einem Web-SDR, z. B. dem von DK1ML in Frankfurt a. M.
Auch auf den obern KW-Bändern sowie auf 6 m und 4 m sind MS-Erscheinungen zu beobachten und hier sogar stärker ausgeprägt also auf dem 2-m-Band. Ferner können sich auf den oberen KW-Bändern Es-Condx einstellen.
Der Radiant – die Stelle am Himmel, aus der die Meteore hervorzuquellen scheinen – befindet sich im Sternbild Löwe (lat. Leo – daher der Name) und ist z. B. auf der drehbaren Sternkarte der Sternenfreunde Münster zu verfolgen. Dieser Tage ist es gegen Mitternacht im Osten aufgegengen und morgens vor Sonnenaufgang am Südhimmel sichtbar.
Red. FA/-rd