Embedded World: Löten mit Langwelle
2018-03-02
Schneller, heißer, leistungsfähiger: Das verspricht Conrad mit dem auf der gestern zu Ende gegangenen Embedded World vorgestellten Hochfrequenz-Lötkolben ST-150 HF. Er bietet 150 W Heizleistung, das Heizelement wird mit 36 V Wechselspannung versorgt. Dabei wird kein Widerstand geheizt; das Prinzip ist vielmehr dasselbe wie bei Induktionsherden. Die "Heizfrequenz" beträgt 380 kHz und die Lötspitze erreicht in 18 s 50 °C bis 480 °C Löttemperatur. Der Vorteil des Induktionsheizers ist die schnellere Nachregelung bei hohem Wärmeabfluss - obwohl es sehr feine Spitzen für das Gerät gibt, ist es somit mit einem Preis von knapp 220 € auch fürs "Grobe" geeignet.
Wenn es in der fertigen Schaltung heiß wird, ist dies dagegen schlecht. Um solche "Hot Spots" frühzeitig zu entdecken, ob überlastete Halbleiter oder zu dünne Leiterbahnen, gibt es beim gleichen Anbieter eine Infrarot-Thermokamera mit Stativ von Flir, die Temperaturen von –20 °C bis 250 °C anzeigen kann bei einer Genauigkeit von 0,06 °C. 9 Hz Bildwiederholfrequenz und 320 × 240 Pixel Auflösung wären für einen Fernseher wenig, für eine Thermokamera ist dies dagegen sehr gut. Mit fast 3000 € ist dies allerdings kein Gerät für die heimische Bastelstube, sondern professionelle Entwicklungslabore.
DL2MCD