„LPS“ nicht erforderlich: GPS funktioniert auch im Weltraum
2025-03-10
Lange wurde darüber spekuliert, auf dem Mond ein eigenes Navigationssystem einzurichten, ob am Boden oder im Orbit, so wie es mit LORAN (terrestrisch) und GPS (satellitengestützt) auf der Erde gemacht wurde. Doch dies dürfte gar nicht notwendig sein: Ein experimentelles Modul, das an der Blue Ghost-Mondlandefähre von Firefly Aerospace befestigt ist, hat nämlich erfolgreich das Satellitennavigationssystem der Erde genutzt. Das Modul heißt Lunar GNSS Receiver Experiment (LuGRE) und landete an Bord von Blue Ghost, wir berichteten.
Am Montag empfing LuGRE die Signale des amerikanischen GPS und des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo. GPS und Galileo sind zwei von mehreren sogenannten globalen Satellitennavigationssystemen (GNSS), die unseren Heimatplaneten umkreisen. China, Indien und Russland betreiben ebenfalls solche Konstellationen, was bedeutet, dass es für künftige Mondmissionen eine Vielzahl von Satelliten gibt, die je nach dem Land, das sie losschickt, angezapft werden können.
LuGRE hat Signale von Satellitennavigationssystemen bereits während des Transits zum Mond und während der Umrundung des Mondes empfangen und so seine Position bestimmt. Eine der Verbindungen wurde in einer Entfernung von 391.000 km von der Erde hergestellt, ein neuer Rekord für die am weitesten entfernte GPS-Ortung, der die 336.000 km entfernte Verbindung der Magnetospheric Multiscale Mission der NASA übertrifft.
„Die Verwendung von GNSS-Signalen für die Navigation kann die Abhängigkeit von menschlichen Bedienern und Mondmissionen automatisieren, da diese Signale vom Raumfahrzeug selbständig empfangen und verwendet werden können, selbst wenn es so weit entfernt ist wie der Mond“, so die NASA. Nur auf der Rückseite des Mondes könnte es schwierig werden.
Andere Blue-Ghost-Nutzlasten
Neben LuGRE sind neun weitere wissenschaftliche Nutzlasten der NASA an Bord von Blue Ghost auf dem Mond gelandet. Mehrere haben bereits ihre Arbeit aufgenommen.
Ein elektrodynamisches Staubschutzschild hat erfolgreich elektrische Kräfte eingesetzt, um ein wenig Regolithstaub abzuschütteln, der sich auf dem Lander angesammelt hatte. Der „Mondstaubsauger“ Lunar PlanetVac hat damit begonnen, Mondstaub zu sammeln und in Probenrückführungsbehälter zu transportieren.
Andere Nutzlasten werden den Wärmefluss im Inneren des Mondes untersuchen, um Hinweise auf die Entstehung des Mondes zu erhalten und Wege zu finden, um natürliche Ressourcen für die menschliche Besiedlung zu erschließen. Die Mission wird auch die Magnetosphäre der Erde untersuchen, um Hinweise auf das Weltraumwetter zu erhalten, und ein experimenteller strahlungstoleranter Computer soll seine Selbstheilungskräfte unter Beweis stellen. Die Experimente sollen zu einem besseren Verständnis der inneren Struktur des Mondes und von Theorien über dunkle Materie beitragen.
DL2MCD