Musikinstrument Theremin: Klingt wie Kurzwelle
2011-11-10
Das Theremin ist ein vom Russen Lew Sergejewitsch Termen 1919 erfundenes elektronisches Musikinstrument, das für Funkamateure verdächtig nach einem Abstimmvorgang auf Kurzwelle klingt.
Dies ist nicht weiter verwunderlich - das Theremin erzeugt seine Töne durch die Überlagerung zweier Oszillatoren im Mittel- bzw. Langwellenbereich, einer davon mit einer Stabantenne als Kapazität: Durch Annäherung von Hand oder Körper verändert sich somit der entstehende Schwebungston.
Robert Moog baute in den 60er-Jahren Theremins mit Transistorbestückung und entwickelte auf deren Basis später seine bekannten Synthesizer. Ein Moog-Theremin ist im Bild zu sehen.
Im FUNKAMATEUR war bereits ein funktechnisch unbedenklicheres optisches Theremin (Fotowiderstand als Annäherungsdetektor) von Klaus Sander als Bauanleitung beschrieben, doch auch das hochfrequente Original ist - insbesondere auf Basis des Moog-Bausatzes - immer noch im Einsatz. Im folgenden zwei Theremin-Vorführungen als Video:
Hier spielt Thomas Zunk das Theremin, wobei er in der zweiten Videohälfte die Funktion erläutert - die Schleifenantenne bestimmt die Lautstärke - und hier benutzt die Rockband Black Country Communion bei einem Konzert im Hamburger Stadtpark im Sommer dieses Jahres ein Theremin gegen Ende der Aufnahme. Durch starke zusätzliche Echoeffekte wird hier die Spielweise allerdings nicht ganz so klar, doch erkennt man, wieso das Theremin immer noch gerne bei Livekonzerten verwendet wird - es ist schwer zu spielen, doch ein interessanter Anblick!
Natürlich könnte ein Funkamateur auch einen Kurzwellenempfänger mit einem freilaufenden VFO auf die Bühne tragen, um ähnlich zu musizieren...
DL2MCD