MWC 2017: Das Nokia 3310 ist wieder da
2017-02-27

Von heute bis zum Donnerstag geht der aktuelle Mobile World Congress MWC 2017. Es gibt viel Neues - und auch Altes:
Flacher, schneller, größer - so die Devise der letzten Jahre bei Mobiltelefonen. Die Begeisterung verlischt, wenn das teure Stück wie bei mir ausgerechnet zum MWC den Geist aufgibt. Da wünscht man sich ein einfaches, unverwüstliches "Nur-Telefon" zurück. Falls keines mehr im Schrank liegt: HMD Global, die die Mobiltelefonabteilung von Nokia gekauft haben, legen das Nokia 3310 wieder auf. Für 50 Euro (ohne Vertrag!), mit verbesserten Eigenschaften und bis zu einem Monat Akkulaufzeit.
Darf es doch ein modernes Smartphone, aber ohne Schnickschnack sein, so ist das Motorola Moto G5 von Lenovo einen Blick wert: Es hat für 200 € einen auswechselbaren Akkumulator (selten geworden), einen 5-Zoll-Bildschirm, vorletzte Prozessoren-Generation und die neueste Android-Version 7, aber ohne die vielen störenden Ergänzungen anderer Hersteller. Für 100 € mehr gibt es das Moto G5 Plus mit etwas mehr Bildschirm, deutlich mehr Prozessor - und dafür fest verleimtem Akkumulator.
Spitzenwerte gibt es dagegen bei Sony: Das Xperia XZ Premium bietet für 800 € (erst Mitte des Jahres lieferbar) UHD-Auflösung (3840 × 2160 Pixel) auf einem 5,5-Zoll-Bildschirm. Da braucht man gute Augen oder eine Lupe, um dies zu würdigen. Die Kamera kann Super-Zeitlupen-Filme mit bis zu 960 Frames/s aufnehmen - allerdings nur 5 s lang. Doch der Akkumulator ist fest verbaut.
Samsung bringt das Galaxy Tab S3 als Ergänzung zum Smartphone S7 für 700 €. Diesmal hoffentlich ohne eingebautes Feuerwerk, dafür mit Stifteingabe und einer Auflösung von 2048 × 1536 Pixel. Eine Tastatur kann zusätzlich angeschlossen werden.
Mit dabei ist eine echte Tastatur bei einem Android-Smartphone erstmals wieder beim Tastatur-Telefon-Spezialisten Blackberry mit dem Priv one für 600 €. Da Blackberry für erhöhte Sicherheit und Bürotauglichkeit steht, sollen hier auch häufige Android-Updates sichergestellt sein - bei anderen Herstellern oft ein wunder Punkt.
Das schnellste Smartphone kommt vom bislang für günstige No-Name-Telefone bekannten Hersteller ZTE: Es soll in Vorbereitung auf das 5G-Netz Download-Raten von 1 GBit/s bieten, ist aber ein reiner Prototyp, da 5G noch gar nicht ausreichend spezifiziert ist. Das Gerät nutzt eine Kombination aus Carrier Aggregation, 4X4 MIMO Antennentechnologie und 256-QAM-Modulation.
Und wo bleibt der Amateurfunk? Dafür gibt es die Sonderstation AO3MWC des Radio Club Barcelona, die noch bis zum Sonntag, den 5. März 2017 gearbeitet werden kann.
DL2MCD