MWC 2017: Richtmikrofon mit Radaraugen
2017-03-10
Über die klassischen Produkte der MWC, die Mobiltelefone, hatten wir bereits geschrieben. Doch auf dem Mobile World Congress 2017 wurden noch einige andere interessante Entwicklungen vorgestellt.
Streiten kann man sich über die Notwendigkeit und den Nutzen von Smartwatches und Fitnesstrackern. Erstere zeigen zusätzlich oder anstelle der Uhrzeit eingehende Kurzmitteilungen, E-Mails oder Messenger-Nachrichten an, damit Handy-Süchtige unauffälliger nachsehen können, ob sie etwa gerade etwas Unwichtiges verpassen. Die Huawei Watch 2 kann dabei für knapp unter 400 € selbst ins Mobilfunknetz einbuchen und muss nicht an ein Smartphone gekoppelt werden. Sie kann auch den Puls messen und beim Ausbleiben desselben Alarm auslösen.
Ungünstig: Hängt sich eine Smartwatch auf oder blockiert ein Werbebanner das Display, so hat man auch keine Uhrzeitanzeige mehr. Das passiert bei der ZeTime von MyKronos nicht: Hier ist das Display durchbohrt und ein normales Paar Zeiger montiert. Die Uhrzeit bleibt also, auch wenn nach drei Tagen der Smartwatch-Akkumulator leer ist - etwa 30 Tage lang; dann ist auch der Uhr-Akku leer. Für 200 € kann die Uhr auch Schritte, Kalorienverbrauch, Schlaf und anderes protokollieren sowie online stellen. Ein immer weiter zunehmender Trend, die ständige Selbstvermessung und -protokollierung, der jedoch kontraproduktiv sein kann und inzwischen mit "intelligenten Zahnbürsten" und anderen Körper-Add-Ons auch etwas zu weit geht.
Nützlicher erscheint dann doch das auch auf der MWC vorgestellte Hightech-Richtmikrofon von XMOS, das seine mit vier MEMS-Chip-Mikrofonen gebildete Empfangskeule mithilfe zweier Infineon-60-GHz-Soli-Radarsensoren genau auf die davor sitzenden, stehenden oder auch auf und ab gehenden Sprecher ausrichten soll. Preis und Lieferbarkeit sind hier noch unbekannt.
DL2MCD