Ist Microsoft nicht mehr böse?
2022-07-29
Böse abstürzen kann Microsoft Windows auch in den neuesten Versionen. Das ist hier aber nicht gemeint. Aber ist Microsoft immer noch der böse Gegenpart zu Open Source-Software? Steven J. Vaughan-Nichols von The Register meint, nein und versteigt sich sogar zur Ansage: Microsoft ist heute ein Linux- und Open-Source-Unternehmen.
Dabei sagte doch 2001 der damalige CEO Steve Ballmer: Linux ist ein Krebsgeschwür! Später unterstützte Microsoft den urheberrechtlichen Angriff von SCO auf Linux, behauptete, Linux verletze ungenannte Microsoft-Patente, und zwang Linux-basierte Android-Anbieter, für dubiose Patentansprüche zu zahlen. Bill Gates und Ballmers Microsoft wollte Linux und Open-Source-Software (OSS) tot und begraben sehen und machte Netscape mit Internet Explorer nieder.
Doch das war vor vielen Jahren.
Denn sie erkannten auch, dass Open Source besser war als eine beliebige Anzahl von Entwicklern, die sie nach Redmond, Washington, holen konnten. "Die Fähigkeit des OSS-Prozesses, den kollektiven IQ von Tausenden von Menschen im Internet zu sammeln und zu nutzen, ist einfach erstaunlich."
Als Satya Nadella die Leitung von Microsoft als neuer CEO übernahm, sagte er: Microsoft liebt Linux. Weil man gar nicht mehr daran vorbei kommt.
Interessant: Als Ballmer 2014 aufhörte, war die Microsoft-Aktie um über 40 Prozent gefallen. Als Ballmer seinen Rücktritt ankündigte, lag der Aktienkurs von Microsoft bei 34,47 US-Dollar. Am 8. Juli 2022 lag er dagegen bei 267,66 US-Dollar.
Ein finanzieller Verlust ist die neue Taktik also ganz und gar nicht.
DL2MCD